Harald Beyer-Arnesen ist tot (+ 11.05.2005)
Vielen wird Harald sicherlich u. a. noch vom i2002, der
"International Solidarity Conference" in Erinnerung sein. Dieses
globale anarcho-syndikalistische Treffen, an dem ArbeiterInnen aus 27
Ländern teilnahmen, hatte die FAU im Sommer vor drei Jahren in Essen
organisiert. Harald hielt auf der Konferenz eines der
Schwerpunktreferate über "Die Direkte Aktion als Waffen im
Klassenkampf". Das nebenstehende Foto zeigt ihn während seines
Vortrages.
Mancher kennt Harald vielleicht auch
als Redaktionsmitglied und regelmäßigen Autor der englischsprachigen
Zeitschrift "Anarchosyndicalist Review". Für deren aktuelle Ausgabe
hatte Harald zuletzt den Beitrag "Work Councils: Between Reform and
Revolution" über die Betriebsratsfrage in der FAUD der 20er Jahre aus
einer letzten Ausgaben der "Direkte Aktion" übersetzt.
In seinem Referat auf dem i2002 hatte hatte Harald eingefordert, dass
wir zurück zum "rebellischen Wobbly-Geist" finden sollten. Ihn selbst
hat die Rebellion gegen Ungerechtigkeit und selbsternannte Autoritäten
ein Leben lang begleitet. Als aufmüpfiger Lohnsklave im norwegischen
Gesundheitswesen stand er zuletzt auf der Schwarzen Liste der Bosse.
Mit Harald verliert der globale Anarchosyndikalismus einen
streitlustigen und undogmatischen Analytiker mit einem enormen Wissen
um die Geschichte und Praxis unserer Bewegung. Diejenigen von uns, die
ihn besser kannten, werden ihn auch als einen guten Freund und
sachkundigen Führer durch das "andere Oslo" vermissen.
Haralds Beerdigung wird nächste Woche in der norwegischen Hauptstadt
stattfinden. Harald, möge die Erde dir leicht sein! Wir werden dich
vermissen.
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