Strug.gle 0014
No Peace - No Work!
Unter dieser ebenso einfachen wie eingängigen Parole organisierte die Hafenarbeitergewerkschaft ILWU am 1. Mai 2008 in den Häfen der US-Westküste den Proteststreik gegen den Irakkrieg. Von dieser Aktion gibt es jetzt den Videobericht "No peace, no work" bei Google Videos.
Vietnam: Streik bei Panasonic
Etwa 1.000 Arbeiter eines Werks des japanischen Konzerns Panasonic in
Nordvietnam sind am 31.05.2008 in den Streik getreten. Sie fordern höhere
Löhne angesichts einer Inflationsrate von offiziell 25,2% im letzten
Jahr.
Türkei: Reifenarbeiter streiken
Seit dem 31. Mai 2008 streiken die Arbeiter der 4 Fabriken von
Goodyear/Adapazari (800 Arbeiter), Goodyear/Izmit (500 Arbeiter),
Bridgestone/Izmit (1.500 Arbeiter) und Pirelli/Izmit (1200 Arbeiter).
Sie fordern eine Lohnerhöhung von 12% für die nächsten 6 Monate, sowie
anschließend weitere Lohnerhöhungen für jeweils 6 Monate entsprechend
der Entwicklung der Inflationsrate. Der Gewerkschaftsvertreter Abdullah
Karacan erklärte: "Unsere Entschlossenheit zur Durchsetzung unserer
Forderungen ist sehr groß."
Schottland: Streik von städtischen Arbeitern
In Schottland führten am 02.06.2008 rund 5.000 städtische Handwerker einen
24-stündigen Streik durch. Sie verlangen höhere Löhne und eine
Verkürzung der Arbeitszeit von 39 auf 37 Stunden, wie sie bei den
anderen städtischen Bediensteten üblich ist.
USA: Erfolgreicher Streik von Bauarbeitern
Ebenfalls am 02.06.2008
traten in Las Vegas (USA) 6.000 Bauarbeiter einer
Großbaustelle in den Streik, um bessere Sicherheitsstandards
durchzusetzen. Auf der Baustelle waren in den vergangenen 18 Monaten
bereits 6 Arbeiter zu Tode gekommen, der letzte am vergangenen 31.05.2008.
Am 04.06.2008 wurde der Streik beendet, nachdem erste Zusicherungen über
die Verbesserung der Arbeitssicherheit gemacht worden waren.
Polen: Streik bei Post
Zwischen 5.000 und 14.000 Postler in Polen sind seit dem 02.06.2008 im Streik.
Die Gewerkschaft Solidarität fordert Lohnsteigerungen von 250
US-Dollar. Die Verhandlungen laufen seit Monaten, jedoch ohne Ergebnis.
Die Geschäftsleitung der Post hat den Streik als "illegal" bezeichnet.
Türkei: Gewerkschafter freigelassen
Dank der breiten, auch internationalen Solidarität wurden am 06.06.2008 alle Angeklagten der türkischen
Transportarbeitergewerkschaft TÜMTIS freigelassen, die seit November
2007 in Haft saßen. Die Anklagebehörden bezichtigen die Gewerkschaft
der "Bildung einer kriminellen Vereinigung". Hunderte Gewerkschafter
demonstrierten vor dem Gericht gegen diesen Versuch, die
gewerkschaftlichen Rechte praktisch abzuschaffen.
Kolumbien: Frauenaktivistinnen akut gefährdet
Anfang des Monats trafen sich in der kolumbianischen Hauptstadt Bogotá
Vertreterinnen von verschiedenen sozialen Bewegungen und Frauengruppen
des Landes, um über eine bessere Sicherung der Rechte von Frauen zu
beraten. So wurden in den letzten Jahren jeweils bis zu 15
Gewerkschaftsaktivistinnen ermordet.
Tschechien: 130.000 Lehrer streikten
Am 09.06.2008
traten in Tschechien 130.000 Lehrer und Erzieher in einen
eintägigen Streik. Mindestens die Hälfte aller Kindergärten und Schulen
blieben geschlossen. Die Gewerkschaften verlangen von der Regierung,
dass sie 122 Millionen Euro zusätzlich im Bildungssektor investiert.
Die Lehrer und Erzieher fordern einen Ausgleich für ihre durch die
Inflation gesunkenen Einkommen.
Australien: Kampf für bezahlten Mutterschutz
In Australien kämpfen die Gewerkschaften seit Monaten um die Einführung
eines bezahlten Mutterschutzurlaubs. Provokativ beschwerte sich der
Einzelhandelsverband, die Frauen wären selber die Leidtragenden, weil
es keinem Unternehmen zuzumuten sei, die höheren Kosten zu tragen.
Dänemark: Krankenschwestern setzen Streik fort
Die dänischen Krankenschwestern setzen ihren achtwöchigen Streik fort.
Sie fordern 15 Prozent mehr Lohn. Ein "letztes Angebot" der Regierung
in Höhe von 12,8 Prozent wiesen sie zurück.
Russland: Gewerkschaftsrechte bei Nestlé erkämpft
Gewerkschafter bei Nestlé in Russland haben die Anerkennung als
Verhandlungspartner für die Lohntarife gegenüber der Geschäftsleitung
durchgesetzt. Das war das Ergebnis der internationalen Unterstützung
und 6-monatiger Aktionen mit Protestmärschen, Streiks und dem Verteilen
von Flugblättern. (www.iuf.org)
5. Juli 2008 – Globaler Aktionstag gegen Starbucks
Der Kampf ums Öl

Über 90.000 LKW-Fahrer sind am 08.06.2008 in den Streik getreten gegen die drastisch gestiegenen Dieselpreise. Viele Fahrer sind selbständig oder arbeiten für kleine Speditionen, die in ihrer Existenz gefährdet sind. Die Fahrer wollen unbefristet streiken und mit Straßenblockaden ihren Forderungen nach staatlichen Beihilfen Nachdruck verleihen.

In Spanien blockierten auch heute (10.06.2008) zehntausende LKW-Fahrer die Grenzen nach Frankreich und die Autobahnen um Madrid. Zum Teil erhielten Tanklaster, die Tankstellen versorgen wollten, Geleitschutz durch die Polizei. Im Nordosten Spaniens hatten gestern bereits 40 Prozent der Tankstellen schließen müssen, weil ihnen das Benzin ausgegangen war. Auch in Portugal und Frankreich begannen Fahrer mit Straßenblockaden. In Liège (Belgien) gingen tausende von Gewerkschaftern gegen die steigenden Lebenshaltungskosten auf die Straße.
Frankreich: "Sarko - tes bateaux coulent"
"Sarkozy - dein Schiff sinkt!" So zu lesen an der Mauer des
Fischereihafens in Port La Nouvelle. Die Fischer streiken seit Anfang des Monats gegen die massive Erhöhung der Dieselpreise, die ihre Existenz
gefährden, und haben aus Reifen, Reusen und Tauen eine Barrikade vor
dem Fischereihafen errichtet und angezündet. Teilweise wurde dadurch
auch die Zufahrt zum Ölhafen blockiert. Gemeinsam mit den ebenfalls
betroffenen südfranzösischen Weinbauern fordern sie die Senkung auf
0,40 Euro pro Liter. "Pecheurs marines en colère" - die Fischer im Zorn
haben sich zusammengeschlossen mit ihren Kollegen in anderen
französischen Fischereihäfen und italienischen, spanischen und
portugiesischen Fischern.
Spanien: Lkw-Fahrer-Streik legt Autowerke lahm
Der Streik der spanischen Lkw-Fahrer hat zu Stillständen und der Absage
von Produktionsschichten in zahlreichen europäischen Autowerken
geführt. Am Freitag wurden Schichten bei Opel Eisenach, BMW Leipzig,
Ford Köln und Saarlouis abgesagt. Betroffen war auch die Produktion von
Audi in Brüssel, VW im spanischen Pamplona und im portugiesischen
Setubal sowie von Peugeot-Citroen im französischen Mulhouse und
Socheaux. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) fordert
von der Bundesregierung, auf die spanische Regierung einzuwirken, um
die Straßenblockaden rasch zu beenden.
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