Strug.gle 0012
Indien: Streik der Kontraktarbeiter von NTPC
Etwa 2.500 Kontraktarbeiter des größten indischen Energieproduzenten
National Thermal Power Corporation (NTPC) in Kaniha im indischen
Bundesstaat Orissa stehen seit dem 14. Mai in einem unbefristeten
Streik. Der Streik hat zum Ziel, angesichts der Preissteigerungen
höhere Löhne durchzusetzen, die noch auf dem Stand von 2006 sind. Das
Werk hat eine Kapazität von 3.000 Megawatt.
Frankreich: Streik bei Alcan
In dem Aluminiumwerk von Alcan im französischen Neuf-Brisach (Elsass)
streiken seit dem 13.05.08 etwa 80 Prozent der 1.000
Produktionsarbeiter. Die Produktion steht und Material geht wegen einer
Blockade der Tore nicht hinaus. Der Streik richtet sich gegen neue
Arbeitsvorschriften, das Absinken der Kaufkraft und befürchtete
Entlassungen. Der kanadische Konzern Alcan ist einer der größten
Aluminiumproduzenten der Welt.
Frankreich: Proteste der Hafenarbeiter und Fischer
Proteste der Hafenarbeiter gegen Privatisierungspläne und ein
Fischerstreik wegen steigender Dieselpreise haben am20.05.08 zahlreiche
Häfen in Frankreich blockiert. Die Streiks der Hafenarbeiter gegen ein
Gesetzesvorhaben zur Privatisierung der Häfen dauern bereits seit einem
Monat an. Gestern lieferten sich in Marseille rund 500 Hafenarbeiter
eine Straßenschlacht mit den Sicherheitskräften, die mit Tränengas
gegen sie vorgingen.
USA: Ende des Streiks bei AAM
Eine Mehrheit der 3.650 Arbeiter des US-Autozulieferers American Axle
& Manufacturing (AAM) hat für eine Beendigung des am 26. Februar
begonnenen Streiks gestimmt. Mit dem Erpressungsmanöver einer drohenden
Insolvenz setzte AAM die Schließung von 2 Werken, Lohnkürzungen von
28,14 US-$ auf 18 US-$ die Stunde und eine jährliche Erhöhung der
Krankenversicherungsbeiträge für die Beschäftigten um 3% durch. General
Motors als größter Kunde musste rund 30 Werke wegen Teilemangel
schließen.
Neapel: Demo gegen neue Mülldeponie
Am 23.05.08 demonstrierten in der süditalienischen Stadt Neapel
rund 1.000 Demonstranten gegen die Errichtung einer neuen Mülldeponie
und blockierten das Gelände. Ministerpräsident Berlusconi kündigte an,
Mülldeponien wie "Militärgebiete" zu behandeln. Die Polizei setzte
Tränengas gegen die Demonstranten ein. Ein Fernsehkorrespondent wurde
geschlagen und seine Kamera beschlagnahmt.
Frankreich: Schüler und Eltern gegen Streichung von Lehrerstellen
Am 24.05.08 demonstrierten in Frankreich rund 40.000 Schüler und Eltern
in verschiedenen Städten gegen die Bildungspolitik der Regierung. Diese
will in diesem Jahr 11.200 und im nächsten Jahr weitere 20.000
Lehrerstellen streichen. Die Proteste gegen die Regierung halten seit
Wochen an.
Streiks an norwegischen Flughäfen breiten sich aus
5 Flughäfen mussten am 17. und 18. Mai wegen Streiks geschlossen bleiben und am Montag, den 19. Mai, fielen weitere Flüge aus. Oslo Gardermoen, der Hauptflughafen Norwegens, war zum größten Teil vom Streik unberührt, obwohl etwa 5000 Fluggäste, die von Oslo aus zu anderen Flughäfen fliegen wollten, am Montag auf dem Trockenen saßen. Die Flüge von weiteren 60.000 Fluggästen wurden gestört. Um die 50 Flüge sind während des Streiks an den Flughäfen in Bergen, Molde, Kristiansund, Mo i Rana, Harstad/Narvik und Mosjøen ausgefallen. Weitere Streiks sind angekündigt. Es gibt seit Anfang des Streiks keine Verhandlungen zwischen der Zivilluftfahrtbehörde Avinor und der Gewerkschaft LO Stat, die die Arbeiter_innen bei Avinor vertritt. Der Streit dreht sich um unzureichende Löhne und Vergünstigungen.Deutschland:
Streik bei Airbus Laupheim
Hunderte Beschäftigte haben angesichts der Verkaufsverhandlungen für
das Airbus-Werk im schwäbischen Laupheim am 09.05. vorübergehend die
Arbeit niedergelegt. Ein Sprecher der Gewerkschaft sagte, dass ein
Großteil der mehr als 1.000 Beschäftigten die Schicht zwei Stunden
früher beendet hätte. Der Protest richte sich gegen die
Airbus-Geschäftsleitung, die der Belegschaft keine Angaben über den
aktuellen Stand der Verkaufsverhandlungen mache.
Hannover: Große Lehrerdemonstration
Weit über 10.000 Lehrer demonstrierten nach Angaben der Veranstalter am
Donnerstag, 8. Mai, in Hannover gegen die niedersächsische
Bildungspolitik. Anlass war der Versuch der neuen Kultusministerin
Heister-Neumann, die "Zeitkontenregelung" für Lehrer zu ändern. Die
Welle der Empörung beruht aber auf der generellen Unzufriedenheit, Wut
und Enttäuschung über die gesamte Bildungspolitik. Die Klassen sind zu
groß, es gibt zu wenig Lehrer an den Schulen, jede Menge Unterricht
fällt aus und die sowieso schon enorme nervliche Belastung nimmt zu.
Neu war, dass alle Lehrerverbände, darunter die GEW und der
Philologenverband, gemeinsam aufgerufen hatten. Heister-Neumann ist
inzwischen zurückgerudert.
Berlin: Erneute Streiks im Einzelhandel
Am 09.05.08 streikten in Berlin rund 700 Verkäuferinnen und Verkäufer
und versammelten sich auf dem Wittenbergplatz. Die Mobilisierung zur
Streik war äußerst kurzfristig erfolgt, um es den
Einzelhandelsunternehmen zu erschweren, Leiharbeiter als Streikbrecher
einzusetzen. Die Streikenden kämpfen seit einem Jahr um einen neuen
Tarifvertrag.
BRD: Unangekündigte Piloten-Warnstreiks
Die Pilotengewerkschaft Vereinigung Cockpit hat am 21.05.08, morgens,
überraschend von 5.30 Uhr bis 8.00 Uhr 97 von 99 Flügen bestreikt.
Dabei geht es um Gehaltsforderungen. Bestreikt wurden die
Gesellschaften Eurowings, Germanwings und Lufthansa CityLine. Betroffen
waren insgesamt 14 Flughäfen in Deutschland.
Berlin: Schülerdemonstration
Am 22.05.08 demonstrierten in Berlin 8.000 Schüler gegen die Schulpolitik
des von der SPD und der Partei "Die Linke" geführten Senats. In Berlin
ist Fronleichnam kein Feiertag. Die Redner kritisierten die "angeblich
linkeste Landesregierung" als Spitzenreiter bei den Kürzungen im
Bildungsbereich und erklärten sich mit den Streiks im öffentlichen
Dienst in der Hauptstadt solidarisch.
Osnabrück: Demo der Karmann-Beschäftigten
Am 21.05.08 demonstrierten etwa 1.000 Beschäftigte des Fahrzeugbaus von
Karmann in Osnabrück gegen den drohenden Verlust ihrer Arbeitsplätze.
Die Beschäftigten wollen das Ultimatum der Geschäftsleitung nicht
hinnehmen, den Fahrzeugbau bis zum 30. Juni zu schließen, falls es
keine Anschlussaufträge gibt.
Stuttgart: Über 2.500 Metaller für neues Altersteilzeitgesetz
Mehr als 2.500 Kolleginnen und Kollegen demonstrierten am 26.05. auf
einer Kundgebung der IGM für ein neues Altersteilzeitgesetz vor der
Zentrale des Unternehmersverbandes Südwestmetall in
Stuttgart-Degerloch. Dessen Vorsitzender Kannegiesser hatte im Vorfeld
der dritten Verhandlungsrunde in geradezu provokativer Art einen
"Mentalitätswandel, länger zu arbeiten" gefordert. Dass die Kollegen
hier ganz anderer Meinung sind, zeigte unter anderem die Tatsache, dass
selbstgemachte Transparente und Schilder gerade die Herabesetzung des
Rentenalters auf 60 für Männer und 55 Jahre für Frauen ohne Abzüge
forderten.
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