Strug.gle 0011
Russland: Streik der Eisenbahner in Moskau
Am 28. April streikten die Eisenbahner zweier Linien in Moskau 24
Stunden lang für höheren Lohn und legten zwei Vorortbahnen lahm. Der
Streik war möglich geworden, weil die Kollegen eine eigene kämpferische
Gewerkschaft aufgebaut haben. Die Eisenbahngesellschaft verhandelt
bisher dennoch nur mit der alten Gewerkschaft, in der auch die
Direktoren der Gesellschaft Mitglied sind. Die Kollegen bestehen auf
Verhandlungen mit ihrer Gewerkschaft, notfalls wollen sie noch einmal
streiken.
Frankreich: Protest gegen Regierung
In Frankreich beteiligten sich nach Angaben des Gewerkschaftsbundes CGT
über 200.000 Menschen an den 301 Mai-Kundgebungen. Im Mittelpunkt
standen die Kritik an der Rentenreform der Regierung und die zu
niedrigen Löhne. In Paris marschierten die Migranten ohne gültige
Papiere ("sans-papiers") bei der Mai-Demonstration in der ersten Reihe. (siehe auch 1, 2, 3, 4)
USA: Hafenarbeiterstreik gegen Irak- und Afghanistankrieg
Am 1. Mai haben mehr als 25.000 Hafenarbeiter in 29 Hafenstädten an der
Westküste der USA von Seattle bis Los Angeles einen eintägigen Streik
gegen den Krieg im Irak und in Afghanistan durchgeführt. Sie forderten
die sofortige Beendigung des Krieges. Bob McEllrath, Chef der
Hafenarbeitergewerkschaft, sagte, daß es die Entscheidung der Basis und
nicht der Gewerkschaftsführung war, am 1. Mai zu demonstrieren. In den
USA ist der 1. Mai kein gesetzlicher Feiertag.
Iran: Streik von Hafenarbeitern
In Verbindung mit dem ganztägigen Streik von über 25.000
US-Hafenarbeitern gegen den verbrecherischen Krieg in Afghanistan und
im Irak haben irakische Hafenarbeiter am 1. Mai ebenfalls gestreikt.
Trotz des offiziellen Streikverbots legten sie in den Häfen Umn Kasr
und Khor Alsubair für eine Stunde die Arbeit nieder und schickten der
Hafenarbeitergewerkschaft ILWU in Kalifornien eine Mai-Botschaft.
Brasilien: Kampagne für Arbeitszeitverkürzung
Der brasilianische Gewerkschaftsdachverband CUT hat eine Kampagne zur
Senkung der Arbeitszeit von 44 auf 40 Stunden in der Woche bei vollem
Lohnausgleich gestartet. Diese Forderung stand auch bei den
Mai-Demonstrationen im Mittelpunkt. Die Umsetzung der Forderung würde
2,3 Millionen neue Arbeitsplätze schaffen und die Arbeitslosigkeit
mindern.
Indonesien: Protest gegen Leiharbeit
In Sidoarjo in Indonesien haben am Wochenende (03.05.08) Tausende Arbeiter des
Haushaltswarenherstellers Maspion demonstriert. Sie protestieren gegen
Leiharbeit und Outsourcing. Die Polizei rückte mit Wasserwerfern an,
sie wurden jedoch nicht eingesetzt. Im Februar 2006 hatten 18.000
Arbeiter bei dem Unternehmen erfolgreich für Lohnerhöhung gestreikt.
Schweden: Krankenschwestern weiten Streik aus
In Schweden haben sich am 05.05.08 weitere 4.400 Krankenschwestern dem
Streik um höhere Löhne angeschlossen. Seit vergangener Woche streiken
bereits 3.400 Pflegekräfte. Die Gewerkschaft fordert einen Mindestlohn
und Lohnerhöhungen von 7 Prozent. Auch in Dänemark streiken im
öffentlichen Dienst 65.000 Krankenschwestern, Hebammen und Laborkräfte
seit 20 Tagen für höhere Löhne.
Somalia: Hungeraufstand
In der somalischen Hauptstadt Mogadischu haben am Montag, den 05.05.08 Zehntausende
gegen die gestiegenen Lebensmittelpreise demonstriert. Nach Angaben von
Augenzeugen schossen Soldaten in die Menge. Die Demonstranten, darunter
Frauen und Kinder, warfen Steine auf Autos und griffen Händler auf dem
Markt an.
USA: Streik in zwei GM-Werken
Am Montag, den 05.05.08 sind die Beschäftigten des Werks Fairfax von General Motors
(GM) in den USA in den Streik getreten, um eine Verschlechterung ihrer
Tarifverträge abzuwehren. Dort wird der Chevrolet Malibu hergestellt.
Seit Mitte April streiken die Arbeiter eines Werks in Lansing/Michigan
wegen eines Tarifvertrags. In dem Werk werden Geländefahrzeuge
hergestellt, unter anderem der Buick Enclave.
Chile: 5.500 Leiharbeiter im Kupferbergbau streiken
Seit zwei Wochen finden Streiks in mehreren Minen der staatlichen
chilenischen Kupfergesellschaft Codelco statt. Die meisten Arbeiter
sind dort bei privaten Firmen beschäftigt und als Leiharbeiter im
Einsatz unter entsprechend schlechteren Bedingungen. Rund 5.500 dieser
Leiharbeiter sind jetzt im Streik und verlangen die Durchsetzung einer
weitgehenden Gleichstellung mit den offiziell staatlich Beschäftigten.
(07.05.2008)
Libanon: Generalstreik für Verdreifachung des Mindestlohns
Die Allgemeine Föderation der Arbeitergewerkschaften (CGTL) hatte am07.05.08 in der libanesischen Hauptstadt Beirut zu einem eintägigen
Generalstreik aufgerufen. Er hat zum Ziel, den seit 1996 unveränderten
Mindestlohn von 130 € angesichts der steigenden Preise zu
verdreifachen, mindestens jedoch auf 215 € anzuheben. Der Anhebung auf
215 € stimmte die Regierung zu, die Streiks verbunden mit
Straßenblockaden und Straßenkämpfen gingen jedoch weiter.
Indien: Protest von Plantagenarbeiter
Am Mittwoch, dem 07.05.08 führten Tausende von Plantagenarbeitern in Gudalur im
indischen Bundesstaat Tamil Nadu eine Demonstration durch. Sie
verlangen die Auszahlung ihrer seit vier Monaten ausstehenden Löhne. Um
ihren Protest zu verstärken, organisierten sie eine Straßenblockade und
nutzten diese für die Straßenagitation.
Madrid: 10.000 Studenten demonstrieren
Ebenfalls am Mittwoch, dem 07.05.08 gingen in der spanischen Hauptstadt Madrid 10.000 Studenten
und Schüler gegen den Bologna-Prozess der EU-Staaten auf die Straße.
Die Studenten protestierten gegen den wachsenden Zugriff der Konzerne
auf die Universitäten und die Verschlechterung der sozialen Lage.
Spanien: Stahlarbeiterstreik
Die Stahlarbeiter von Sidenor/Gerdau traten am 8. Mai in ganz Spanien
für 24 Stunden in den Streik. Der Streik richtet sich gegen die
geplante Verlängerung der Arbeitszeit auf 40 Stunden im Jahr ab 2009.
Erst 2003 hatten die Gewerkschaften die schrittweise Einführung der
35-Stunden-Woche erkämpft.
Afghanistan: Straße nach Kabul durch Proteste blockiert
In der Provinz Nangarhar im Osten Afghanistans blockierten am 09.05.08
mehrere tausende Menschen die Straße nach Kabul. Sie protestierten
gegen die Tötung von drei Zivilisten durch ausländische Soldaten. Die
Demonstranten bewarfen die anrückende Polizei mit Steinen, die
Schusswaffen gegen Demonstranten einsetze und zwei Menschen erschoss.
USA: GM will Streik bei American Axle beenden
Wie am 10.05.08 gemeldet wurde, will der US-Automobilkonzern General Motors (GM) mit einer
Finanzspritze von 200 Millionen US-Dollar an den Autozulieferer
American Axle den dort seit 10 Wochen anhaltenden Streik beenden. Mit
dem Geld sollen Abfindungen bezahlt werden. GM stellt macht allerdings
zur Bedingung, dass zuerst der Streik beendet wird. Durch den Streik
bei American Axle sind inzwischen 32 GM-Werke in den USA mehr oder
weniger stark betroffen.
Namibia: Streik in Zinkmine
Wie wir erst am 16.05.08 erfahrenstreiken schon seit vergangener Woche die rund 600 festangestellten Arbeiter der Skorpion Zinkmine in
Namibia, einer Tochter des Bergbaukonzerns Anglo American, für eine Lohnerhöhung von 14 Prozent. Die Mine
steht still, es gibt Auseinandersetzungen darum, dass die Gewerkschaft
keine Streikbrecherarbeiten durch die 800 Vertragsarbeiter zulassen
will.
Indien: Bhopal-Geschädigte demonstrieren
Am 13.05.08 gingen in der indischen Hauptstadt Neu Delhi mehr als 400
Überlebende der Giftgaskatastrophe von Bhopal auf die Straße. Sie
verlangen Entschädigung, medizinische Versorgung und die Sanierung des
verseuchten Areals. Durch die Giftgaskatastrophe im Werk von Union
Carbide kamen 1984 zwischen 10.000 und 20.000 Menschen ums Leben.
Burkina Faso: Generalstreik gegen Preiserhöhungen
Im Rahmen eines dreitägigen Generalstreiks sind am 14.05.08 in dem
westafrikanischen Staat Burkina Faso Zehntausende auf die Straße
gegangen, um gegen die hohen Lebensmittelpreise zu protestieren. Die
Demonstranten schlugen auf Kochtöpfe und riefen "Nein zur Verteuerung
der Lebenshaltungskosten" und "Nein zur Blockade von Gehältern und
Renten". Aufgerufen zum Streik hatten die Gewerkschaften.
Frankreich: Streik im öffentlichen Dienst
In Frankreich waren am 15.05.08 2,5 Millionen Beamte und Beschäftigte im
öffentlichen Dienst sowie Beschäftigte im Gesundheitswesen, bei den
Kommunen und Staatsfirmen zum Streik aufgerufen. Allein in der
Hauptstadt Paris gingen 60.000 Menschen auf die Straße. Der Streik
richtet sich gegen die Regierung Sarkozy und die geplanten
Stellenstreichungen, unter anderem im Bildungswesen.
Rumänien: Erfolgreicher Streik der Leoni-Frauen
Wie wir am 17.05.08 erfahren haben, hat die 230-köpfige Leoni-Belegschaft im rumänischen Mioveni-Pitesti, zu 95
Prozent Frauen, am Freitag, dem 16.05.08, nach einem zehntägigen Streik für höhere
Löhne die Arbeit wieder aufgenommen. Der monatliche Bruttolohn von
bisher 864 Lei (232 Euro) wird rückwirkend ab dem 1. April um 220 Lei
plus einem monatlichen Bonus von 80 Lei erhöht. Die Gewerkschaft hatte
340 Lei gefordert. Das Werk wurde aus dem Automobilwerk von Dacia
(Renault) ausgegliedert und fertigt Kabelsätze.
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