Strug.gle 0008
Indien: Bankenstreik
Am 25.01.2008 streikten in Indien mehr als eine halbe Million
Bankangestellte einen Tag lang gegen die vorgesehene Fusion
verschiedener staatlicher Banken. Zum Streik aufgerufen hatten neun
Gewerkschaften, die insgesamt 900.000 Bankangestellte repräsentieren.
Die Streikbeteiligung lag bei rund 70 Prozent. Die Bankgeschäfte waren
landesweit gestört.
Frankreich: Streiktag im öffentlichen Dienst
Am 24.04.2008 führten die Beamten und anderen Beschäftigten im öffentlichen
Dienst Frankreichs einen nationalen Streiktag mit regionalen
Kundgebungen im gesamten Land durch. Er richtete sich gegen die
Streichung von Stellen und die Beschneidung sozialer Rechte. Die
Regierung will allein 11.000 Lehrerstellen streichen. Die Beteiligung
war bei den Lehrern mit 55 Prozent besonders hoch. An dem Streik nahmen
auch die Beschäftigten zahlreicher Behörden und anderer öffentlichen
Einrichtungen wie der Post, der Krankenhäuser usw. teil.
Senegal: Streik im Gesundheits- und Sozialwesen
Am 23.01.2008 begannen die Beschäftigten im Gesundheits- und Sozialwesen
des westafrikanischen Staates Senegal einen zweitägigen Streik. Sie
wollen damit sechs Forderungen durchsetzen. Dazu gehört unter anderem
die Zahlung eines Mietzuschusses, Leistungszulagen und die Einstufung
der Beschäftigten im nationalen Gesundheitswesen.
Luxemburg: Demo vor Arcelor-Zentrale
Mehrere Hundert Stahlarbeiter aus Gandrange bei Thionville haben bei
einer Demonstration vor dem Hauptsitz von Arcelor-Mittal in Luxemburg
den Erhalt halt ihrer Arbeitsplätze gefordert. Der Konzern will dort
ein Elektrostahlwerk und eine Walzstraße schließen. Fast 600 der 1100
Stellen sollen wegfallen. (24.01.2008)
Frankreich: Streik bei Areva
In Montrouge in Frankreich streiken 80 von 89 Beschäftigten eines
Zweigwerkes des Kraftwerkbauers Areva seit dem 10. Januar gegen die
beabsichtigte Schließung des Werkes. Die Arbeiter hatten das Werk und
die Zufahrt besetzt und das Angebot einer Abfindung von 10.000 Euro als
Zumutung abgelehnt. (23.01.2008)
Vietnam: Neue Streikwelle
Am 18.01.2008 traten 1.200 Arbeiter in der Exportförderzone von Ho Chi
Minh Stadt in den Streik und forderten höhere Löhne. In den letzten
zwei Wochen gab es mehr als 30 selbstorganisierte Streiks in der Stadt
bzw. der Provinz Dong Nai. Es geht meistens um höhere Löhne und um die
Reduzierung der Arbeitszeit. So waren 12 Arbeiterinnen am Freitag in
einer anderen Fabrik umgekippt, nachdem sie seit Tagen zu Überstunden
gezwungen wurden.
Finnland: Streik bei Stora Enso
Am 17.01.2008 traten beim finnischen Papierkonzern Stora Enso 2.500
Kollegen in den Streik, nachdem der Konzern angekündigt hatte, dass in
Finnland drei Papiermühlen geschlossen und ca. 1.000 Kollegen entlassen
würden. Der Streik sollte auf jeden Fall bis zum Samstag dauern. Stora
Enso ist das zweitgrößte Forstunternehmen der Welt mit Sitz in
Helsinki, es beschäftigt ca. 45.000 Menschen in mehr als 40 Ländern.
Polen: Lehrer demonstrieren
Am 18.01.2008 demonstrierten in Warschau rund 12.000 Lehrer aus dem ganzen
Land für höhere Gehälter. Es war die bisher größte Demonstration seit
dem Amtsantritt von Ministerpräsident Tusk. Die Lehrergewerkschaft
fordert umgerechnet 166 Euro mehr für Anfänger und 305 Euro mehr für
beamtete Lehrer. Der Staat will nur 55 Euro mehr zahlen.
Belgien: Ford-Arbeiter streiken
Donnerstag, den 17.01.2008 nachmittag haben Ford-Arbeiter in Genk spontan die Arbeit
niedergelegt. Sie fordern höhere Löhne und protestieren gegen die
Arbeitshetze. Die Arbeiter fordern einen Euro mehr die Stunden und die
Übernahme der befristet Beschäftigten in feste, unbefristete
Arbeitsverträge. Damit haben sich die Ford-Kollegen den Forderungen der
Kollegen des Zulieferbetriebs Syncreon angeschlossen, die am Montag in
den Streik getreten waren. Gestreikt wird bei Ford in allen drei
Schichten, die Produktion steht seit 17 Stunden.
Polen: Bergarbeiterfrauen protestieren
Die Frauen der Bergleute, die auf der polnischen Zeche Budryk im Streik
stehen und eine Besetzung unter Tage durchführen, unterstützen ihre
Männer. Sie organisierten einen Marsch in die Hauptstadt Warschau, um
dem polnischen Premierminister Waldemar Pawlak einen Besuch
abzustatten. Den nicht streikenden Bergleuten war eine Beschäftigung
auf einer von drei anderen Zechen derselben Gewerkschaft angeboten
worden. Doch keiner nahm dieses Angebot an. (18.01.2008)
Mexiko: Bergarbeiter streiken gegen Polizeieinsatz
Rund 1.500 Arbeiter der größten mexikanischen Kupfermine Cananea hatten
am 30. Juli 2007 einen Streik begonnen. Er richtete sich gegen die zu
niedrigen Löhne und die katastrophalen Sicherheitsbedingungen und
Gesundheitsgefahren. Der Streik wurde am 11. Januar 2008 für illegal
erklärt und mit Polizeigewalt aufgelöst. Aus Protest gegen diese
Unterdrückung haben 25.000 mexikanische Bergarbeiter am Mittwoch acht
Stunden lang gestreikt. (18.01.2008)
Griechenland: Hafenarbeiterstreik
Die Hafenarbeiter in den beiden wichtigsten griechischen Häfen Piräus
(Athen) und Thessaloniki traten am Dienstag, den 15.01.2008 erneut in einen zweitägigen
Streik. Er richtet sich gegen Pläne der griechischen Regierung, die
Häfen zu privatisieren. Die Container stapeln sich. Interesse am Kauf
der griechischen Häfen bekundeten internationale Monopole wie die
chinesische COSCO Pacific, Dubai Ports World, Hutchison, Maersk
(Dänemark) und Evergreen (Taiwan).
Bulgarien: Stahlarbeiter gegen Werksschließung
Gewerkschaften in Bulgarien bedrängen die Regierung, die indische
Global Steel Holding aus dem Besitzerkreis des Stahlwerks Kremikovtzi
auszuschließen. Sie befürchten eine Stilllegung des Werks mit 8.000
Beschäftigten. Insgesamt hängt an dem Betrieb die Existenz von 100.000
Menschen. (17.01.2008)
Belgien: Streik bei Zulieferer legt Ford lahm
Am Montag, den 14.01.2008 traten 250 Arbeiter des Autozulieferers Syncreon, früher TDS
Automotive, in den Streik. 81 Prozent der Arbeiter hatten dafür
gestimmt. Die Arbeiter sind nicht einverstanden mit einer neuen
Lohnstruktur, die keinerlei Lohnerhöhungen vorsieht. Sie verlangen
einen Euro mehr die Stunde. Der Streik verursachte einen Stillstand bei
den belgischen Ford-Werken ab 6.00 Uhr am Dienstag, der auch heute
anhält.
Guyana: Streik gegen Arbeitsplatzvernichtung
Mindestens 600 Arbeiter der staatlichen Elektrizitätsgesellschaft von
Guyana in Lateinamerika sind am Montag, den 14.01.2008 in den Streik getreten. Er
richtet sich gegen geplante Entlassungen. 43 Arbeiter wurden brieflich
benachrichtigt. Die Gesellschaft behauptet, die Entlassungen seien
notwendig wegen der steigenden Ölpreise. Zusätzlich will sie die
Strompreise zwischen 6 und 20 Prozent erhöhen.
Mexiko: Brutaler Polizeiterror gegen Bergarbeiter
Am 11.01.2008 haben 800 Polizisten und Soldaten mit einem
brutalen Einsatz die blockierten Eingänge der Cananea-Mine geräumt. Bei
dem Einsatz wurden Gummigeschosse und Tränengas eingesetzt, mindesten
40 Bergarbeiter wurden verletzt, mehrere wurden verhaftet.
Vorausgegangen war ein Urteil eines Bundesgerichtes, das den seit 30.
Juli 2007 andauernden Streik in der Mine für illegal erklärte hatte.
Die Gewerkschaft hat die Berg- und Stahlarbeiter morgen landesweit zum
Proteststreik aufgerufen.
Italien: Metaller streiken für höhere Löhne
Am Freitag, den 11.01.2008 streikten Metallarbeiter in Italien für acht Stunden.
Aufgerufen hatte die größte Metallarbeitergewerkschaft Fiom. Sie
fordern eine durchschnittliche Lohnerhöhung von 117 Euro im Monat. Der
Unternehmerverband bietet aber nur 100 Euro. Der Tarifvertrag ist seit
Juni 2007 ausgelaufen.
Spanien: Frape-Behr weiterhin besetzt
Kollegen von Frape-Behr in Barcelona halten das Werk weiterhin besetzt,
obwohl die katalanische Aufstandsbekämpfungspolizei mit einer
gewaltsamen Räumung gedroht hat. Am
Donnerstag, den 10.01.2008 wurde eine Kundgebung gegen die geplanten Entlassungen
durchgeführt. Solidaritätsadressen können geschickt werden an: web@cnt.es
Spanien: Streik gegen Diskriminierung von Schwangerschaftsabbrüchen
In Spanien sind die Beschäftigten von 31 privaten Kliniken, die
Schwangerschaftsabbrüche vornehmen, vom 8. Januar bis heute (12.01.2008) in den
Streik getreten. Der Streik richtet sich gegen eine öffentliche
Diskriminierung durch die Regierung, verstärkte Razzien durch die
Behörden und den Druck rechter Parteien und der Katholischen Kirche.
Spanische Frauengruppen und linke Parteien fordern seit langem die
gesetzliche Einführung einer Fristenregelung für den
Schwangerschaftsabbruch statt der geltenden Indikationsregelung.
Barbados: Streik bei Telekom-Konzern erfolgreich
Über 700 Beschäftigte des Telekommunikationskonzerns Cable and Wireless
traten am 4. Januar auf der Karibikinsel Barbados in den Streik. Sie
beendeten ihren Streik am Donnerstag, den 10.01.2008, nach der Vermittlung
des Premierministers und der Durchsetzung einer Lohnerhöhung von 12,5
Prozent sowie rückwirkenden Zahlungen für die vergangenen zehn Jahre.
Cable and Wireless ist ein britischer Konzern, der neben
Telefonverbindungen als Provider wesentliche Verbindungen des
weltweiten Internet-Netzes betreibt.
Nigeria: Streik von Stahlarbeitern
Die Stahlarbeiter der Ajaokuta Steel Company im afrikanischen Staat
Nigeria führten einen zweitägigen Warnstreik durch. Sie verlangen die
Auszahlung der ausstehenden Löhne für November und Dezember. Die
Arbeiter hatten kein Geld für das Weihnachts- und Neujahrsfest und
mussten sich mit der Unterstützung von Freunden und Verwandten über
Wasser halten. Das Stahlwerk ist der größte Industriekomplex des
Landes. (11.01.2008)
Neuseeland: Streik der Hafenarbeiter erfolgreich
Hafenarbeiter in dem neuseeländischen Hafen Napier haben mit einem
einwöchigen Streik die Auslagerung von 25 dauerhaft Beschäftigten und
60 Gelegenheitsarbeitern verhindert. Entscheidend für ihren Erfolg war
die Solidarität von Seefahrern und Hafenarbeitern aus anderen
neuseeländischen Häfen, dem Neuseeländischen Gewerkschaftsbund und die
internationale Unterstützung durch Hafenarbeiter in Australien sowie
durch die Internationale Transportarbeiter-Föderation (ITF).
(www.itfglobal.org) (10.01.2008)
Finnland: Streik bei Walki
Am 09.01.2008 traten über 400 Arbeiter in zwei finnischen Betrieben des
Verpackungsherstellers Walki in den Streik. Sie wehren sich gegen
geplante Entlassungen von rund einem Drittel der 600 Beschäftigten in
Finnland. Walki war früher eine Tochter des zu den internationalen
Übermonopolen zählenden finnischen Papierkonzerns UPM und wurde letztes
Jahr an die skandinavische Investmentgruppe CapMan verkauft.
Belgien: Streiks bei Opel Antwerpen
Am 08.01.2008 traten Arbeiter im Opelwerk Antwerpen dreieinhalb Stunden in
den Streik, weil es "zu Unregelmäßigkeiten in der Lohnzahlung" gekommen
war. Die Arbeiter legten die Bänder spontan still. Laut Gewerkschaft
hängen die Unregelmäßigkeiten bei der Lohnzahlung mit der Auslagerung
der Gehaltsabrechnung nach Barcelona zusammen. Die Arbeit wurde wieder
aufgenommen, nachdem die Werksleitung dies vorerst zurücknahm.
Griechenland: Streiks gegen Hafen-Privatisierung
Am 07.01.2008 streikten die Hafenarbeiter in den griechischen Häfen Piräus
und Thessaloniki für 24 Stunden gegen die Pläne der Regierung, die
größten Häfen zu privatisieren. Die Regierung begründet das mit
notwendigen Investitionen zur Modernisierung der Anlagen. Die
Gewerkschaften haben für die kommenden Wochen weitere Streiks
angekündigt.
Vietnam: Streiks für höhere Löhne
Seit die vietnamesische Regierung die monatlichen Mindestlöhne in
Fabriken mit ausländischem Kapital auf 800.000 VND (ca. 50 US-Dollar)
erhöht hat, ist es bereits zu zahlreichen Streiks gekommen. Vergangene
Woche (01.01 - 07.01.2008) streikten 2.000 Textilarbeiter(innen) in Ho Chin Minh Stadt bei
CCH Top zwei Tage für einen Lohn von 1.070.000 VND. In der Provinz Long
An setzten 1.400 Arbeiter mittels eines Streiks einen Lohn von 1,4
Millionen VND durch.
Polen: Bergarbeiter setzen Lohnerhöhungen durch
Die polnische Regierung hat dem Druck der Bergarbeiter des staatlichen
Konzerns Kompania Weglowa (KW) nachgegeben und der geforderten
Lohnerhöhung von 14 bis 15 Prozent zugestimmt. Daraufhin sagten die
KW-Arbeiter gestern den für Montag, den 07.01.2008 angekündigten Streik auf
den 16 Kohlezechen der Gesellschaft ab. (Quelle: Reuters)
Israel: Längster Streik von Uni-Dozenten
Seit 10 Wochen streiken die Dozenten bzw. Professoren an den
Universitäten in Israel für höhere Gehälter. Die Professoren beklagen
sich, dass seit Jahren ihre Gehälter nicht angepasst wurden. Wie bei
den Lehrern droht die Regierung jetzt mit einer gerichtlichen
Anordnung, den Streik zu beenden. (04.01.2008)
Bangladesch: Textilarbeiter blockieren Straßen
Tausende Textilarbeiter gingen am 02.01.2008 in Dhaka auf die Straße, nachdem
die Behörden die Schließung von 20 Textilfabriken angeordnet hatten.
Vorausgegangen war ein zweitägiger Streik der Fabrikarbeiter, nachdem
eine Arbeiterin unter zweifelhaften Umständen zu Tode gekommen war. Die
Empörung über die Schließung der Fabriken führte zu einer 12-stündigen
Straßenblockade.
Chile: Streik im Kupferhafen
Der chilenische Kupferproduzent Codelco ist von einem Streik im Hafen
von Angamos betroffen, wo das Kupfer von Codelco Norte verschifft wird.
Die Hafenarbeiter streiken seit dem 26. Dezember fordern höhere
Bonuszahlungen. Der staatliche Konzern Codelco, der größte
Kupferproduzent der Welt, steht auch 2008 unter dem Druck, die
versprochene Festanstellung von tausenden Bergarbeitern umzusetzen.
(02.01.2008)
BRD: 2007 war ein Rekord-Streikjahr
2007 gab es in Deutschland die meisten Arbeitsausfälle durch Streiks
seit 14 Jahren. Nach Angaben des Instituts der deutschen Wirtschaft
(IW/Köln) fielen insgesamt 580.000 Arbeitstage durch Streiks aus. Am
stärksten zu Buche schlug dabei der fünfwöchige Streik bei der
Deutschen Telekom. Auf die Lokführerstreiks bei der Deutschen Bahn
entfielen 8 Prozent der ausgefallenen Arbeitstage. (02.01.2008)
Jordanien: Textilarbeiter aus Asien streiken
Seit dem 10. Dezember streiken in Jordanien 3.000 Textilarbeiter, die
für Wal-Mart, Gloria Vanderbilt und GAP produzieren. Die Arbeiter
stammen zumeist aus Sri Lanka, Bangladesch und Indien, rund die Hälfte
sind junge Frauen. Die Streikenden fordern, dass sie den gesetzlichen
Mindestlohn erhalten und dass die Arbeitsbedingungen verbessert werden.
"Normal" ist eine 78 Stundenwoche! (28.12.2007)
USA: Streik bei Aramark in fünfter Woche
Seit dem 12. November bestreiken 86 Arbeiter bei Aramark die Cafeterias
zweier Bürogebäude in Manhattan/New York. Sie verlangen eine Erhöhung
ihres Stundenlohns um 70 Cent, bei einem aktuellen Stundenlohn von 10
bis 14 US-Dollar (7 bis 10 Euro). Aramark bietet nur 50 Cent. Die
Streikenden bekommen große Unterstützung und Zuspruch von den Kunden.
Aramark ist ein internationales Übermonopol mit 240.000 Beschäftigten
in 18 Ländern. (21.12.2007)
Frankreich: Streik in fünf Raffinerien
Am Montag, den 17.12.2008 traten die Arbeiter von vier Raffinerien des französischen
Mineralölkonzerns Total in den Streik. Als ihnen das Management
Gehaltserhöhungen zusagte, haben sie ihren Streik am Dienstag beendet.
Die Raffinerie von Exxon in Fos-sur-Mer am Mittelmeer, in der Nähe von
Marseille, wurde ebenfalls bestreikt. Die Arbeiter blockierten die
Zulieferung von Rohöl.
Australien: Krankenhausstreik
4.000 Beschäftigte der Krankenhäuser im australischen Bundesstaat
Victoria sind in einen 24-stündigen Streik für höhere Löhne getreten.
An dem Streik beteiligten sich Spezialisten wie Radiologen,
Physiotherapeuten usw., um den Krankenhausbetrieb zum Erliegen zu
bringen. Bei der Auseinandersetzung geht es auch um die Anerkennung der
gewerkschaftlichen Rechte. (20.12.2007)
Türkei: Streik bei Novamed erfolgreich
Am 18.12.2007 unterschrieben die türkische Chemiearbeitergewerkschaft
Petrol-Is und die Geschäftsleitung des Medizintechnik-Konzerns
Fresenius Medical Care einen Tarifvertrag bei Novamed, einer
Fresenius-Tochter. 84 Beschäftigte, darunter 82 Frauen, hatten seit 447
Tagen für einen Tarifvertrag und Verbesserung der Lohn- und
Arbeitsbedingungen gestreikt. Zu dem Erfolg trug auch die
internationale Solidarität bei.
USA/Liberia: Solidarität mit Streik auf Firestone-Plantagen
Seit dem 6. Dezember streiken die Arbeiter der Bridgestone-Firestone
Gummiplantagen in Liberia für die Anerkennung ihrer Gewerkschaft durch
den Konzern. Die US-Gewerkschaft USW, in der auch 7.000
Bridgestone-Firestone-Arbeiter in den USA organisiert sind, hat den
Konzern aufgefordert, umgehend die gewerkschaftlichen Rechte der
Arbeiter in Liberia anzuerkennen. (19.12.2007)
Polen: Streik der Bergarbeiter
Am Montag, den 17.12.2007 wurde in allen Bergwerken des Steinkohlekonzerns Kompania
Weglowa (KW) ein 24-Stunden-Streik durchgeführt. Die Bergleute
verlangen bessere Arbeitsbedingungen und eine Erhöhung ihrer Löhne um
6,9 Prozent noch in diesem Jahr sowie um 14 Prozent im folgenden Jahr.
Die Geschäftsleitung will lediglich 4,8 Prozent bis Ende Dezember und
11 Prozent im Jahr 2008 zahlen. Es sind die größten
Arbeitsniederlegungen im polnischen Bergbau seit 1989. Nach Angaben der
Gewerkschaft Solidarnosc der Bergleute beteiligten sich von den 63.500
Kumpels bei KW zwischen 35.000 und 40.000 Bergleute daran. Heute
sollten die gewerkschaftlich organisierten Kumpel über den Beginn eines
unbefristeten Streiks entscheiden, falls die Geschäftsleitung nicht auf
ihre Forderungen eingeht.
Burundi: Streik im öffentlichen Dienst beendet
Nach zwei Wochen Streik haben die Beschäftigten des öffentlichen
Dienstes in Burundi gestern die Arbeit wieder aufgenommen. Die
Gewerkschaft COSYBU hatte einen dreitägigen Streik für die Auszahlung
der versprochenen Lohnerhöhung unbefristet verlängert, nachdem die
Regierung Gewerkschafter verhaftet hatte. Diese wurden jetzt
freigelassen und die Umsetzung der Lohnerhöhung versprochen.
(18.12.2007)
Ungarn: Streikwelle gegen Gesundheitsreform
In Ungarn sind die Eisenbahner am 17.12.2007 in einen unbefristeten Streik
getreten. Ihnen wollen sich das Flughafenpersonal, Beschäftigte von
Energiebetrieben, Ärzte, Lehrer und Polizisten anschließen. Der Protest
richtet sich gegen die von der Regierung geplante Gesundheitsreform und
die Zulassung von privaten Krankenkassen.
Russland: Streikunterbrechung bei Ford
Nach fast vier Wochen Streik, der mit äußerter Härte bei Eiseskälte
gegen Streikbrecher- und Polizeieinsatz geführt wurde, stimmten die
russischen Ford-Arbeiter am 15. Dezember mit Mehrheit für eine
Aussetzung ihres Arbeitskampfs. Nachdem alle anderen Unterdrückungs-
und Spaltungsmaßnahmen nichts bewirkt hatten, sah sich die Werksleitung
gezwungen, in der Presse weitgehende Zugeständnisse anzukündigen.
Maßregelungen gegen Streikende sind ausgeschlossen. Bis zum 23.
Dezember bekommen die Streikenden einen Lohnvorschuss. Darüberhinaus
sollen über alle Forderungen der Gewerkschaft der Fordarbeiter bis zum
1.2.2008 Verhandlungen geführt werden, beginnend mit den
Lohnverhandlungen am 17.12.2007. Die Zusagen bezüglich der eigentlichen
Forderungen sind damit äußerst vage und es muss damit gerechnet werden,
dass Ford einen Rückzieher macht, sobald die Belegschaft die Arbeit
wieder aufgenommen hat. Wohl auch deshalb erklärte der Vorsitzende der
russischen Fordarbeiter-Gewerkschaft, Alexej Etmanow: "Wir werden
sehen, ob Ford wirklich zu Zugeständnissen und höherem Lohn bereit ist.
Die Kollegen meinen: Wir nehmen den Streik wieder auf, wenn es nötig
ist." (rf news, 17.12.2007) (17.12.2007)
Australien: Blockade gegen Blei-Verladung
Hafenarbeiter blockieren in der australischen Stadt Fremantle die
Verladung von Blei für das kanadische Unternehmen Ivernia, immerhin 3
Prozent der Weltproduktion. Bleistaub bei der Verladung hatte dazu
geführt, dass Vögel verendet sind und die Einwohner zu hohe Bleiwerte
im Blut aufweisen. Entgegen den Versuchen von Ivernia, die Verladung
wieder aufzunehmen, sagte Chris Cain von der Gewerkschaft Maritime
Union of Australia: "Sicherheit ist Sicherheit, und wir machen keine
Kompromisse." (15.12.2007)
Israel: 55-tägiger Lehrerstreik beendet
In Israel wurde der längste Lehrerstreik der Geschichte des Landes nach 55 Tagen
am Donnerstag beendet. Die Lehrer erhalten eine Gehaltserhöhung von 8,5
Prozent, die in zwei Stufen zum Jahresbeginn 2008 und 2009 ausbezahlt
wird, zusätzlich zu der garantierten 5-Prozent-Erhöhung für alle
Beschäftigten im öffentlichen Dienst. Premierminister Ehud Olmert
sicherte den Lehrern zu, ihre Forderungen nach kleineren Klassen und
weniger Schulstunden zu erfüllen. (14.12.2007)
Griechenland: Generalstreik
In Griechenland hat in der Nacht vom 11.12 zum 12.12.2007 ein 24-stündiger Generalstreik gegen
die Anhebung des Rentenalters um zwei Jahre und die Kürzung der
Rentenleistungen begonnen. Vom Streik betroffen ist der gesamte Verkehr
in der Luft, auf den Schienen und der Nahverkehr, staatliche Banken,
Krankenhäuser, öffentliche Verwaltungen und die Medien. Außerdem
streiken Journalisten und Lehrer, Richter und Rechtsanwälte sogar
insgesamt für 48 Stunden.
Italien: Streiks und Proteste bei ThyssenKrupp
Am 10.12.2007 protestierten die Arbeiter der Turiner Metallindustrie mit
einem achtstündigen Streik gegen die miserablem Arbeitsbedingungen im
Stahlwerk von ThyssenKrupp. In der Nacht zum 6. Dezember war im
Walzwerk ein Brand ausgebrochen, inzwischen sind 4 Arbeiter gestorben.
30.000 Menschen versammelten sich gestern zu einer Demonstration,
Gewerkschafter nannten die Geschäftsleitung "Mörder", weil die
Sicherheitsvorkehrungen völlig unzureichend waren.
Italien: LKW-Fahrer blockieren die Straßen
Am 10.12.2007 hat in Italien ein fünftägiger Streik der LKW-Fahrer begonnen,
rund 90 Prozent der Transportunternehmen sind betroffen. Die LKW-Fahrer
organisieren Straßenblockaden. Der Streik richtet sich gegen die
Erhöhung der Benzinpreise und der Betriebskosten. Zum Streik aufgerufen
haben sieben Gewerkschaften.
GB: 80.000 streiken im öffentlichen Dienst
Am 06.12. und 07.12.2007 haben in Großbritannien 80.000 Beschäftigte
im öffentlichen Dienst gegen Lohnkürzungen im öffentlichen Dienst die
Arbeit niedergelegt. Bestreikt wurden u.a. Arbeitsämter und
Rentenzahlstellen. Die Labour-Regierung will innerhalb der nächsten
drei Jahre die Löhne nur um 3 Prozent erhöhen, und das bei einer
Inflationsrate von fast 4 Prozent jährlich. Aufgerufen hatte die
Gewerkschaft PCS.
GB: Soli-Aktionen für entlassene Gewerkschafterin
Am 05.12.2007 führten Gewerkschaften in ganz Großbritannien
Solidaritätsaktionen für die Wiedereinstellung von Karen Reissmann
durch. Diese hatte sich als gewerkschaftliche Vertrauensfrau massiv
gegen die Vernichtung von Arbeitsplätzen in einer Psychiatrie in
Manchester gewehrt und war daraufhin entlassen worden. Die Pflegekräfte
in Manchester streiken seit drei Wochen für ihre Wiedereinstellung und
wollen bis Weihnachten durchhalten.
Hongkong: Polizei gegen streikende Arbeiter
Am 28. November traten an die 10.000 Arbeiter der Elektronikfirma Alco
in Hongkong/China in den Streik. Sie protestierten gegen die Erhöhung
der Essenspreise von 140 auf 240 Yuan, während ihr Lohn nur 690 Yuan im
Monat (rund 64 Euro) beträgt. Über 1.000 Polizisten gingen mit Hunden
und Schlagstöcken gegen die Arbeiter vor. Alco ist ein Zulieferer des
kanadischen Unternehmens Venturer Electronics. (05.12.2007)
Tschechien: Lehrer und Erzieher streiken
Am Dienstag, den 04.12.2007 streikten in Tschechien etwa 128.000 Lehrer und Erzieher
der Kindergärten, Grund- und Sekundarschulen für die Erhöhung der
Bildungsausgaben. Ihnen schlossen sich die Beschäftigten einiger
Privatschulen an. Ihre Gehälter sollen im nächsten Jahr nur um 1,5
Prozent steigen, was bei einer voraussichtlichen Inflationsrate
zwischen 4,4 und 5,8 Prozent eine reale Gehaltssenkung bedeuten würde.
Südafrika: 240.000 Bergarbeiter im Streik
Nach Gewerkschaftsangaben sind am 04.12.2007 240.000 Bergarbeiter in Südafrika
in den Streik getreten. Sie fordern die Verbesserung der Sicherheit in
den 700 Minen des Landes. Im vergangenen Jahr waren 199 Kumpel in den
Gruben ums Leben gekommen, in diesem Jahr waren es Anfang Dezember
bereits 201.
EU: Internationaler Aktionstag bei Unilever
Nachdem der niederländische Konsumgüterkonzern Unilever angekündigt
hatte, er wolle weltweit 20.000 Arbeitsplätze vernichten, fand am 04.12.2007
ein Aktionstag dagegen statt. In Europa konzentrieren sich heute die
Proteste im niederländischen Rotterdam. Auch die deutsche Gewerkschaft
Nahrung, Genuss, Gaststätten (NGG) ruft dazu auf. Gegen Unilever gibt
es weltweit Proteste, z.B. in Assam und Mumbai (Indien) wehren sich
Arbeiter gegen Fabrikschließungen und Angriffe auf die Gewerkschaft.
Amsterdam: 15.000 Schüler demonstrierten
Am 30.11.2007 sind erneut Schüler in den Niederlanden
massenhaft auf die Straße gegangen. Sie protestieren gegen die
Festlegung der Regierung, dass die Schulen 1.040 Stunden Unterricht pro
Jahr bieten müssen. Angesichts fehlender Lehrer bedeutet das für die
Schüler unsinnige Anwesensheitszeiten.
Portugal: Streik im öffentlichen Dienst
Am 30.11.2007 führten die Beschäftigten im öffentlichen Dienst Portugals
einen Generalstreik für Lohnerhöhungen von 5,8 Prozent durch. Die
Regierung bietet bloße 2,1 Prozent, was der von ihr für 2008
veranschlagten Inflationsrate entspricht. Ab Mitternacht begannen die
Beschäftigten der Straßenreinigung und des Gesundheitswesens mit dem
Streik, an dem sich unter anderem auch Schulen und Gerichte
beteiligten. Es war bereits der vierte große Streik gegen die Regierung
in diesem Jahr.
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