Strug.gle 0006
Kurzmeldungen über Arbeitskämpfe
Bulgarien: Erfolg für Textilarbeiterinnen
In der Textilfabrik "Pirin Tex" im südbulgarischen Gotze Deltschev
haben die 1.600 Arbeiterinnen nach einem dreiwöchigen Streik jetzt eine
Lohnerhöhung von 40 Euro Netto durchgesetzt. Bisher verdienten die
Arbeiterinnen bei dem deutschen Unternehmen durchschnittlich 150 Euro
im Monat - für 6 Tage Schufterei. Pirin Tex war der billigen Löhne
wegen von Griechenland nach Bulgarien gewandert. |
31.07.2007
 |
Indien: Massenproteste der Landlosen
Seit Tagen protestieren Mitglieder der indischen Landlosenbewegung im
Bundesstaat Andrah Pradesh für eine Landreform. Rund 55 Prozent der
ländlichen Bevölkerung, meist Angehörige der unteren Kasten, müssen
ihre Felder pachten und zahlen dafür rund 80 Prozent dessen, was sie
auf ihnen erwirtschaften. Die Polizei schoss auf protestierende
Landarbeiter in der Nähe von Hyderabad, mindestens 8 wurden getötet. |
31.07.2007 |
Russland: Automobilarbeiter in Togliatti drohen mit Streik
Im größten Automobilwerk Russlands, dem AvtoVAZ-Werk in Togliatti,
droht die unabhängige Gewerkschaft Yedinstvo mit einem Streik ab dem 1.
August. Die Gewerkschaft fordert einen Mindestlohn von rund 980
US-Dollar im Monat. Laut Gewerkschaft sind 5.000 Arbeiter in wichtigen
Bereichen bereit, für diese Forderung zu streiken. Insgesamt umfasst
die Belegschaft 110.000 Menschen. |
29.07.2007 |
Südafrika: Streiks in Reifenwerken
Seit sechs Tagen streiken in Südafrika 4.000 Arbeiter der
Reifenindustrie für 10 Prozent mehr Lohn. Von Streik betroffen sind die
Werke von Dunlop, Continental, Bridgestone und Goodyear. Die
Unternehmen bieten nur 7 bzw. 7,5 Prozent. |
28.07.2007 |
Grossbritannien: Streik bei der Post
Die Gewerkschafter bei Royal Mail in Großbritannien haben mit einer
Streikwelle begonnen, um Lohnerhöhungen durchzusetzen und
Arbeitsplatzvernichtung zu verhindern. In den nächsten 14 Tagen sollen
in einem rollierenden System alle Bereiche für jeweils 24 Stunden
bestreikt werden. So soll der nationale Postbetrieb gestört werden.
Royal Mail soll "automatisiert und modernisiert" werden. Die
Gewerkschaft CWU sieht 40.000 Arbeitsplätze in Gefahr. |
27.07.2007 |
Haiti: Proteste gegen Privatisierung von Téléco
Die Regierung von Haiti will die staatliche Telefongesellschaft Téléco
auf Druck ausländischer Investoren privatisieren. Um sie für das
Finanzkapital attraktiver zu machen, sollen 2.800 Beschäftigte
gekündigt werden. Dagegen haben diese mehrfache Proteste vor der
Zentrale von Téléco in der Hauptstadt Port-au-Prince durchgeführt. |
25.07.2007 |
Israel: Generalstreik im Öffentlichen Dienst
Der israelische Gewerkschaftsdachverband Histadrut hat ab heute 6.00
Uhr alle Beschäftigten im öffentlichen Dienst zu einem landesweiten
Streik aufgerufen. Die Gewerkschaft verlangt Lohnerhöhungen von 10
Prozent, die Regierung bietet ein Prozent. Den Streik führen
Hunderttausende von Beschäftigten der öffentlichen Verwaltung,
Universitäten, Museen, Krankenhäuser, Stromversorger, Eisenbahnen und
Häfen, der Post usw. Der Streik ist unbefristet. |
25.07.2007 |
Kanada: Streik legt Großstadt lahm
Ein Streik für Lohnerhöhungen im öffentlichen Dienst hat die kanadische
Großstadt Vancouver lahm gelegt. Letzten Freitag begannen 1.800
Beschäftigte im "Außendienst" mit dem Streik wie Müllabfuhr,
Bauarbeiter usw. Am Montag folgten 2.700 Arbeiter des "Innendienstes"
wie der Stadtverwaltung usw. Die Gewerkschaft sprach von der kompletten
"Schließung" einer Stadt. |
24.07.2007 |
Bulgarien: Polizei gegen Bergarbeiter
Am 4. Juli wollten Bergleute von Maritza Iztok in Bulgarien eine
Protestversammlung abhalten. Die Polizei schritt dagegen ein und
verletzte vier Arbeiter. Die Bergleute fordern von der Regierung
Steuererleichterungen, verschiedene Gesetzesänderungen sowie eine
Lohnerhöhung von 30 Prozent. |
24.07.2007 |
Kanada: Holzarbeiter streiken
An der kanadischen Westküste traten am Samstag 7.000 Arbeiter in 31
Betrieben der Holzindustrie in den Streik. Bei dem Streik geht es vor
allem um die Arbeitsbedingungen: nach neuen Bestimmungen sollen die
Firmen ohne Zustimmung der Arbeiter das Schichtsystem ändern können.
Das lehnt die Gewerkschaft ab. |
23.07.2007 |
Südkorea: Polizei räumt besetzte Kaufhäuser
Die Polizei setzte in der südkoreanischen Hauptstadt Seoul ein riesiges
Aufgebot von 7.000 Beamten ein, um zwei besetzte Kaufhäuser zu räumen.
Diese waren von rund 200 Beschäftigten besetzt worden. Sie
protestierten damit gegen die geplante Entlassung von 900 Verkäufern
mit befristeten Arbeitsverträgen, die Mehrzahl von ihnen Frauen. |
21.07.2007 |
Südkorea: Streiks in Autoindustrie
Am Montag traten 9.915 gewerkschaftlich organisierte Arbeiter bei
General Motors Daewoo in Südkorea in den Streik. Die Frühschicht und
die Nachtschicht streikten jeweils zwei Stunden für eine Erhöhung der
Monatslöhne um umgerechnet 140 US-Dollar und eine besondere
Bonuszahlung in Höhe von vier Monatsgehältern. 28.000 Arbeiter von Kia
Motors streikten am Montag sechs Stunden für eine Lohnerhöhung von 8,9
Prozent. |
19.07.2007 |
Italien: Streik bei Alitalia
Ein Teil der Flugbegleiter und des Bodenpersonals der italienischen
Fluggesellschaft Alitalia ist am Donnerstag in den Streik getreten. Das
Kabinenpersonal streikt 24 Stunden, das Bodenpersonal acht Stunden. Die
italienische Regierung ist mit dem Versuch gescheitert, ihre Anteile an
der Fluggesellschaft von 49,9 Prozent zu verkaufen. |
19.07.2007 |
China: Streik in Zementfabrik
3.000 bis 4.000 Arbeiter der chinesischen Zementfabrik Shuangma sind am
28. Juni in den Streik getreten. Das Werk gehört seit Mai diesen Jahres
zu dem französischen Übermonopol Lafarge. Der Konzern mit 71.000
Beschäftigten in über 70 Ländern bezeichnet sich selbst als führenden
Baustoffhersteller der Welt. Die Arbeiter sind nicht damit
einverstanden, gegen eine Abfindung ihre Arbeit sowie ihre Renten- und
Krankenversicherungsansprüche zu verlieren. Die Stadt Erlangmaio,
Provinz Sichuan, wurde von den chinesischen Behörden abgeriegelt. |
17.07.2007 |
Peru: Lehrerstreik zu Generalstreik und Aufruhr ausgeweitet
Ein letzte Woche begonnener Streik der peruanischen Lehrer gegen die
Regierung hat sich in wenigen Tagen bis hin zu einem Generalstreik
gegen die Regierung ausgeweitet. Die Lehrer lehnen von der Regierung
verordnete Eignungstests ab, weil diese zu willkürlichen Entlassungen
führen. Dem Streik der Lehrer haben sich Bauarbeiter, Bauern und
Bergarbeiter angeschlossen. Im Zentrum von Lima kam es zu
Straßenschlachten mit der Polizei. |
16.07.2007 |
Chile: Kupferarbeiter beenden Streik
Über 600 Arbeiter von Collahuasi, einer der größten Kupferminen des
Landes, haben einer Lohnerhöhung von 4 Prozent und höheren Zulagen
zugestimmt. Damit ist ihr fünftägiger Streik beendet. |
16.07.2007 |
Peru: Solidaritätsstreiks mit Minenarbeitern
Am Dienstag und Mittwoch organisierte Perus Nationale Gewerkschaft der
Bergarbeiter, Metall- und Stahlarbeiter einen landesweiten
Solidaritätsstreik mit den streikenden 1.500 Arbeitern der
Casapalca-Mine. Diese befinden sich seit dem 17. Mai im Streik. An
diesem Tag gründeten die Beschäftigten von 12 Subunternehmen eine
Gewerkschaft. Doch deren Sekretär und 105 Arbeiter, darunter 20
Gewerkschaftsführer, wurden entlassen. Die Arbeiter organisieren ihre
Verpflegung in gemeinsamen Suppenküchen, die sie am Zentralen Highway
eingerichtet haben. |
14.07.2007 |
Bulgarien: Forderung nach höheren Löhnen
Seit dem 13.07. stehen über 2.000 Beschäftigte in Bulgariens größtem
Krankenhaus in Sofia im unbefristeten Streik. Sie fordern höhere Löhne
und Reformen im Gesundheitswesen. Die Beschäftigten im staatlichen
Pirogov-Krankenhaus protestieren seit mehreren Wochen gegen die
niedrige Bezahlung und das Fehlen bzw. den veralteten Zustand
medizinischer Ausrüstung. Das Gesundheitsministerium hat den Streik für
illegal erklärt und will ihn gerichtlich verbieten lassen. Auch
Bergarbeiter, Rentner und Lehrer verlangen zurzeit in Bulgarien höhere
Einkommen und bessere Arbeits- bzw. Lebensbedingungen. Die Regierung
lehnt mit der Begründung ab, die den Arbeitern und Angestellten in
sämtlichen EU-Ländern bestens bekannt sein dürfte: Damit würde die
Wirtschaft gefährdet. |
14.07.2007 |
Thailand: Straßenblockade nach Fabrikschließung
Die Fabrik der Thai Silp Southeast Asia Import Export Co. in der
thailändischen Stadt Samut Prakan hat ohne Vorankündigung geschlossen.
Daraufhin blockierten die 5.000 Arbeiter, zu 80% Frauen, die Straße.
Das Werk produziert Sportbekleidung, u.a. für Nike und Adidas. |
12.07.2007 |
Bangladesch: Jute-Arbeiter kämpfen gegen Entlassungen
Die staatliche Jutefabrik People's Jute Mills in Khulna hat gestern die
gesamte Belegschaft entlassen, davon 3.002 Arbeiter und 197
Angestellte. Die Nachricht darüber erfuhr die Belegschaft am Tor. Die
wütenden Arbeiter gingen auf die Straße und es kam zu Zusammenstößen
mit der schon zahlreich anwesenden Polizei. Es gab 400 Verletzte unter
den Arbeitern und Polizisten. Die Jute-Arbeiter kämpfen seit Monaten um
die Zahlung ausstehender Löhne und Zulagen. |
12.07.2007 |
Südafrika: Metaller im Streik
Am Montag traten in Südafrika 260.000 Metallarbeiter von mehr als 9.000
Unternehmen in den Streik und demonstrierten in Johannesburg für ihre
Lohnforderungen. Sie verlangen eine Lohnerhöhung von 10% für die
unteren Lohngruppen und von 9% für die höher qualifizierten Arbeiter.
Silumko Nondwangu, Generalsekretär der Nationalen Gewerkschaft der
Metallarbeiter von Südafrika (Numsa) sagte dazu: "Wir sind dabei, die
Industrie zu einem Stillstand zu bringen, wenn unsere Forderungen nicht
erfüllt werden". |
11.07.2007 |
Belgien: Selbständiger Streik bei Opel
Am Abend des 5. Juli führte die Nachtschicht bei Opel Antwerpen einen
selbständigen Streik durch. Die Arbeiter beschwerten sich über
Unregelmäßigkeiten in ihren Lohnabrechnungen. Nach drei Stunden gingen
sie wieder an die Arbeit, nachdem das Management zugesagt hatte, alle
Unstimmigkeiten zu klären. |
10.07.2007 |
Warschau: Gewerkschafter demonstrieren
Gestern bekundeten mehrere tausend Gewerkschafter in Warschau vor dem
Sitz der Regierung ihre Solidarität mit dem Kampf der polnischen
Krankenschwestern für mehr Lohn. Die Demonstranten, darunter
Bahnarbeiter und Bergleute, trugen Transparente "Für ein anständiges
Leben" und "Wir wollen arbeiten, nicht auswandern". Mehrere hundert
Krankenschwestern campieren seit zwei Wochen vor dem Regierungssitz.
Sie fordern 50 Prozent mehr Lohn. |
07.07.2007 |
Mexiko: 34.000 Bergarbeiter streiken
Gestern traten über 34.000 Bergarbeiter in Mexiko in den Streik. Sie
fordern Verbesserungen in der Sicherheit. Bis zu 80 Prozent der
Arbeiter in den Minen von Grupo Mexiko traten in den Streik, betroffen
waren Kupfer, Zink- und Silberminen. In Peru wollen die Bergarbeiter in
der kommenden Woche streiken, ebenso in Chile. |
06.07.2007 |
USA: Streik bei Daimler-Tochter Freightliner
Rund 670 Maschinisten des Freightliner-Werkes Swan Island in der
Großstadt Portland im US-Bundesstaat Oregon lehnen einen zwischen ihrer
Gewerkschaftsführung und dem Unternehmen ausgehandelten Tarifvertrag ab
und traten am Dienstag in den Streik. Sie sind dagegen, dass Zahlungen
für die Krankenversicherung der Betriebsrentner in Zukunft auslaufen
sollen. Freightliner gehört zum Daimler-Konzern. |
05.07.2007 |
Albanien: Bergleute im Streik
660 Bergleute des Chromerzbergwerks Deco Metal's Mine streiken seit
einem Monat für bessere Sicherheitsvorkehrungen, eine Lohnerhöhung,
eine Lebensversicherung und die Verbesserung ihrer Arbeitsbedingungen.
Der Streik begann nach dem tödlichen Unfall von zwei Bergleuten in
tausend Meter Tiefe am 5. Juni. Der Streik wird von dem Bund der
albanischen Industriearbeiter organisiert und hat die Unterstützung der
Internationalen Gewerkschaft ICEM. In dieser sind Chemie- und
Bergarbeitergewerkschaften weltweit zusammengeschlossen, u.a. die
IGBCE. (www.icem.org) |
04.07.2007 |
Südafrika: Streik bei Vodacom
Am Montag traten 1.000 Beschäftigte des südafrikanischen
Mobilfunkbetreibers Vodacom in den Streik. Sie wollen ihren Streik auch
am Dienstag und Mittwoch fortsetzen. Das Unternehmen hat die Arbeiter
ausgesperrt. Die Communication Workers Union verlangt die Anerkennung
als Gewerkschaft, höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen. Vodacom
gehört dem britischen Vodafone-Konzern und der südafrikanischen Telkom. |
04.07.2007 |
Südkorea: Politischer Streik gegen Freihandelsabkommen
Am 28. Juni traten 110.000 Metallarbeiter in Südkorea in den Streik,
aus Protest gegen den Abschluss des Freihandelsabkommens zwischen
Südkorea und den USA. Dieses wurde am 30. Juni unterzeichnet. Die
Regierung machte massiv Druck gegen die Streikenden. Um zu verhindern,
dass sie von der Polizei niedergeknüppelt werden, führten die
Automobilarbeiter von Hyundai Motors ihren Streik zusammen mit
Demonstrationen an neun verschiedenen Stellen innerhalb des Werks
durch, in der Nähe der Montagelinien. (www.imfmetal.org) |
03.07.2007 |
Großbritannien: Post bestreikt
Rund 130.000 Beschäftigte der britischen Post (Royal Mail) streikten
vergangenen Freitag landesweit. Sie protestieren gegen das "Angebot",
die Löhne nur um 2,5 Prozent zu erhöhen, dabei liegen die Löhne bereits
jetzt unter dem britischen Durchschnitt. Außerdem richtete sich der
Streik gegen die geplante Umstrukturierung von Royal Mail, bei der bis
zu 40.000 der 200.000 Stellen vernichtet werden. In Großbritannien
wurde der Postmarkt zum 1. Januar 2006 privatisiert. |
02.07.2007 |
Schweden: Selbständiger Streik bei Volvo
Am vergangenen Donnerstag gab es im Volvo-Werk Umea einen selbständigen
Streik. Rund 150 Arbeiter des LKW-Werks streikten für 1,5 Stunden.
Gewerkschaften und Geschäftsleitung haben die weiteren
Lohnverhandlungen auf die Zeit nach den Sommerferien vertagt. Die
Gewerkschaft fordert 2.050 Kronen Lohnerhöhung. |
02.07.2007 |