Protest gegen Bundeswehr Big Band in Herne
Am
Abend des 5.6. sammelten sich ca. 25 Antimilitaristen in Herne, um das
Konzert der Bundeswehr Big Band „Timeless“ mit einem stillen, sowie
friedlichen Protest zu begleiten.
Dabei verteilten die überwiegend Jugendlichen und jungen Erwachsenen
DemonstrantInnen 300 Flyer an das Publikum. Die DemonstrantInnen wurden
teilweise massiv von den KonzertbesucherInnen beleidigt. Dabei wurde
auch ein Demonstrant von KonzertbesucherInnen angegriffen. Dennoch
fanden einige kritische Gespräche zwischen ProtestantInnen und
ZuschauerInnen statt.
Nachdem die Flugblätter verteilt waren, sammelten sich die
AntimilitaristInnen am Rand der Bühne, wo sie aufgrund von Gerüchten
„über erwartete Krawalle“ von der Polizei schon nach wenigen Minuten
kontrolliert wurden. Die DemonstrantInnen, welche allen Anschein nach
in das Fahndungsraster der Polizei passten, wurden dabei von mehreren
Beamten umstellt und teilweise unbegründet bedrängt.
Jedoch
hat der Einschüchterungsversuch der Beamten in zivil und in Uniform
keine Wirkung gezeigt. So haben die DemonstrantInnen ihr Grundrecht auf
Meinungsfreiheit und friedlichem Protest doch noch wahrgenommen, indem
sie ihr Transparent dem Publikum, sowie der Band zur Schau stellten.
Mit dem Spruch „Wer die Öffentlichkeit sucht, hat sich auch zu
ertragen! Gegen die Selbstinszenierung der Bundeswehr!“, kritisiert die
ASJ Herne/Recklinghausen das Vorgehen der Bundeswehr, sich als ein
normal bürgerlicher Verein mit höchsten Werten zu präsentieren. Dabei
wollen sie sich mit ihrer Big Band ein „cooles“ und „interessantes“
Image verschaffen, wobei sie vor allem bei den Covern von modernen
Popsongs viele Jugendliche für sich zu begeistern versuchen. Aus diesem
Grund war auch der Karrierebus der Bundeswehr Teil der Inszenierung.
Interessant wäre noch zu wissen, wie viele Leute sich an solchen Tagen
wirklich für die Bundeswehr entscheiden!
Dabei sollte nicht vergessen werden, dass die Bundeswehr, trotz
Spendenkonzert für die Kinderchirugie des Marienhospitals Herne, immer
noch ein Teil der NATO Kriegsmaschinerie ist, die Gelder in
Milliardenhöhe verschwendet.
In dem Flyer kritisiert die ASJ, das Vorhaben der Bundeswehr sich mit derartigen Veranstaltungen ihr Image aufzupolieren.
„Militär meint immer Krieg!
Anhand dieses Zitats wird deutlich, weshalb die Big Band so intensiv
tourt. Sie möchte die Werte eines repressiven Organs vermitteln,
mitbegründet von ehemaligen rang hohen Nazifunktionären, mit dem
einzigen Nutzen staatliche Interessen zu bewahren. Werte für ein
Deutschland, welches als starke Nation etabliert, eigene Interessen in
der globalisierten Wirtschaft vertritt und und einfordert. Im
Zusammenwirken mit den Interessen anderer militärischer Staaten können
sie Konflikte nicht vermeiden um nicht als Verlierer im globalen
ökonomischen Wettstreit des Neoliberalismus zu versagen.“
Aus diesem Grund haben sich Antimilitaristinnen verschiedener politischer Gruppen zur Aufgabe gemacht die Öffentlichkeit über die Bundeswehr kritisch aufzuklären.
Die ASJ dankt allen SympathiesantInnen, die an der Aktion teilgenommen und auch denen, die deren Kritik zur Kenntnis genommen haben.
Ergänzend sollte erwähnt werden, dass mehrere SympathiesantInnen von BesucherInnen tätlich angriffen und Flyer entrissen wurden. Ein Genosse erhielt eine Anzeige wegen „Beleidung der Bundeswehr“.
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