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Mehr Fehlzeiten wegen psychischer Erkrankungen
Vor allem bei Frauen steigt die Zahl an
Hamburg (ots) - Statistisch gesehen war jede Arbeitnehmerin 2007 knapp zwei Tage mit einer psychischen Diagnose krankgeschrieben. Damit haben nach Angaben des Gesundheitsreportes der Techniker Krankenkassen (TK) Fehltage durch psychische Krankheiten bei Frauen im Vergleich zum Vorjahr um mehr als zehn Prozent zugenommen. Neben den Fehlzeiten stieg auch der Anteil der Frauen, die von einer psychischen Erkrankung betroffen waren, um über sieben Prozent. Statistisch gesehen waren im letzten Jahr 5,3 von 100 Arbeitnehmerinnen psychisch bedingt arbeitsunfähig, bei den Männern waren es nur 2,7 von 100 Beschäftigten.Quelle: Pressemeldung der TK, ots Presseservice 24.03.3008
Kündigung in Probezeit
Rechtswirksam: Nach drei Monaten gekündigt
In der Probezeit kann eine Kündigung auch dann ausgesprochen werden, wenn der Arbeitnehmer erst vergleichsweise kurz gearbeitet hat. Er kann sich nicht darauf berufen, noch gar nicht genügend Gelegenheit gehabt zu haben, seine Fähigkeiten unter Beweis zu stellen. Entsprechend urteilte das Landesarbeitsgericht (LAG) Schleswig-Holstein in Kiel. In dem betreffenden Fall war eine Krankenschwester als Teilzeitkraft mit zwei Arbeitstagen pro Woche eingestellt worden. Im Arbeitsvertrag war eine sechsmonatige Probezeit vereinbart. Bereits nach drei Monaten kündigte der Abeitgeber.
Die Arbeitnehmerin hielt die Kündigung für sittenwidrig, weil sie wegen ihrer Zwei-Tage-Woche zum Zeitpunkt der Kündigung nur 26 Tage gearbeitet habe. Das LAG wies die Kündigungsschutzklage ab. Während der Probezeit benötige der Arbeitgeber keine Kündigungsgründe. Eine nur kurzfristige Erprobung mache deshalb die Kündigung nicht unwirksam. Während der ersten sechs Monate eines neuen Arbeitsverhältnisses genießt der neue Mitarbeiter auch keinen allgemeinen Kündigungsschutz. Er kann in dieser Zeit ohne besonderen Grund ordentlich gekündigt werden (Az.: l Sa 46/06)
Quelle: Arbeitsmarkt Bildung/Kultur/Sozialwesen 05/2008Schwindeln im Jobgespräch
Mit der Wahrheit nehmen es nicht alle BewerberInnen so genau...
Rund 20 % der deutschen Jobsuchenden
hat schon einmal im Lebenslauf oder während eines Vorstellungsgesprächs
falsche Angaben zur eigenen Qualifikation gemacht.
Dies ist das Ergebnis einer internationale
Studie des Personaldienstleisters Kelly Services. Die"beliebtesten" Schwindeleien waren das
Verschweigen von negativen Details aus der Vergangenheit sowie falsche
Aussagen über das aktuelle Gehalt oder die
gesammelte Berufserfahrung. Der Grund für die falschen
Angaben: 50 Prozent der Befragten glauben, ihre Lebensläufe stellten ihre Qualifikation nicht
optimal dar.
Ein weiteres Ergebnis: Mehr als ein Viertel der deutschen Studienteilnehmer sind unsicher, ob sie sich in Jobinterviews optimal präsentieren. Männliche Jobsuchende sind dabei etwas zuversichtlicher als weibliche. Trotz der eigenen Unsicherheit fühlen sich 83 Prozent der Befragten bei Bewerbungsgesprächen aber immer oder meistens fair behandelt. Nur sechs Prozent glauben, dass der Ausbildungsgrad ausschlaggebend für die Frage sei, ob sich ein Bewerber für einen Job eigne oder nicht. Dagegen halten 41 Prozent der Befragten Berufserfahrung und 39 Prozent die Persönlichkeit für die wichtigsten Faktoren eines erfolgreichen Bewerbungsgesprächs.
Quelle: Arbeitsmarkt Bildung/ Kultur/ Sozialwesen 07/2008
Schweigerecht für chronisch Kranke bei Arbeitssuche
Rechtsexperte hält Frage nach chronischer Krankheit beim Vorstellungsgespräch für unzulässig
Baierbrunn (ots) - Die Frage nach einer Schwerbehinderung bei
einem Einstellungsgespräch ist nach Ansicht des Stuttgarter Experten
für Arbeitsrecht Oliver Ebert seit dem "Allgemeinen
Gleichstellungsgesetz", das seit August 2006 gilt, nicht mehr
zulässig. Wer trotzdem gefragt werde, müsse nicht wahrheitsgemäß
Auskunft geben.
"Ich empfehle den Leuten, nichts zu erzählen", sagt
der Arbeitsrechtler in der "Apotheken Umschau". Vor diesem Gesetz
musste jeder, der einen Grad der Behinderung von mindestens 50 hatte,
wahrheitsgemäß Auskunft geben.
Für Ebert ist dies nun überholt. "Es
gibt dazu noch keine höchstrichterliche Rechtsprechung", räumt er
ein. Er gehe aber davon aus, dass das Bundesarbeitsgericht in
absehbarer Zukunft ein Urteil zugunsten der Arbeitnehmer fällen
werde. Es bleibt aber beim Recht der Arbeitgeber, zu wissen, wenn
Angestellte ihre Aufgaben voraussichtlich nur schwer eingeschränkt
wahrnehmen können.
Kankenstand steigt erstmals wieder
Die Techniker Krankenkasse meldet Anfang Februar 2008 erstmals wieder ein Anwachsen der Krankenzahlen für 2007
Hamburg (ots) - Nachdem die Krankenkassen seit Jahren sinkende Krankenstände verzeichnet haben, vermeldet die Techniker Krankenkasse (TK) am 4.2.erstmals wieder einen Anstieg der Fehlzeiten. 2007 lag der Krankenstand unter den 2,6 Millionen bei der TK versicherten Beschäftigten bei 3,01 Prozent. Die Beschäftigten waren im vergangenen Jahr durchschnittlich elf Tage krankgeschrieben, fast einen halben Tag mehr als 2006. Dies bedeutet einen Anstieg der Fehlzeiten um 4,3 Prozent.
Der Großteil des Anstiegs resultiert aus einer Zunahme von Atemwegserkrankungen. Zudem haben laut TK vor allem unter weiblichen Beschäftigten Krankschreibungen aufgrund psychischer Krankheiten zugenommen. Von den elf Fehltagen 2007 entfielen bei Frauen statistisch gesehen fast zwei Tage auf psychische Diagnosen, bei Männern war es gut ein Tag. Um über 20 Prozent gestiegen sind auch die schwangerschaftsbedingten Fehlzeiten.
Die Fehlzeiten sind mit Ausnahme von Bremen in allen Bundesländern gestiegen. Den größten Anstieg verzeichnete Sachsen-Anhalt mit 6,7 Prozent, am geringsten fiel die Zunahme mit 1,3 Prozent in Berlin aus. Dennoch liegen die Fehlzeiten in der Hauptstadt mit 12,0 Tagen sowie in Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern mit jeweils 13 Tagen am höchsten, die Baden-Württemberger waren mit neun Tagen am wenigsten krankgeschrieben.
Quelle: Pressemitteilung OTS-Textservice 4.2.2008
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