Köln: Boxenstopp für 1 Euro Jobs
"Jack in the Box" rüstet Übersee-Container zu Räumlichkeiten für
Kinder- und Jugendeinrichtungen um. Das klingt zunächst gut. "Jack in
the Box" ist darüberhinaus "ein gemeinnütziger Verein für Entwicklung
und Erprobung innovativer Modelle der Beschäftigungsförderung". Und
genau da hakt es, beim achso coolen Arbeitgeber Jack. Denn Jack hat
lediglich zwei festangestellte Verwaltungskräfte und zwei geringfügig
beschäftigte SozialarbeiterInnen. Der Rest sind 40(!)
1-Euro-JoberInnen, die mit 1,30 Euro die Stunde abgespeist werden.
Durch
die aktuelle Kölner 1-Euro-Ebbe ist die Anzahl dieser
"Integrationsstellen" auf 21 gesunken. Das macht Jack Schwierigkeiten
bei der "innovativen" Auspressung von genügend Arbeitskraft. Doch Jack
erhält überraschend offen vorgetragene Rückendeckung vom
Sozialpolitischen Sprecher von Bündnis90-Die Grünen, Ossi Helling.
Dieser forderte vor zwei Wochen in einem offenen Brief an die Kölner
ARGE explizit den Erhalt dieser menschenunwürdigen Sklavenjobs in
vollem Umfang - insbesondere beim "kleinen" Träger "Jack in the Box".
Die Grünen werben im aktuellen Wahlkampf für "1 Million Grüne
Arbeitsplätze" - Besten Dank, jetzt wissen wir wie die aussehen sollen.
Zeit zum Nachdenken, Jack !
Bitte komm uns jetzt
nicht mit der viel gepriesenen "Freiwilligkeit" Deiner 1-Euro-Jobs, und
dass sich alle in der künstlerischen Arbeitsatmo sooooo wohl fühlen ...
Wir sind uns sicher, keine(r) Deiner 1-Euro-JobberInnen würde eine
vernünftige Bezahlung, Sozialversicherungsansprüche und echte
ArbeitnehmerInnenrechte für dieselbe Tätigkeit ausschlagen ! Denn auch
für Deinen Betrieb gilt:
1-Euro-Jobs verdrängen reguläre
Beschäftigung und drücken das Lohnniveau. Für viele "soziale"
Einrichtungen sind sie dank der Pro-Kopf-Verwaltungspauschale ein
Riesengewinn. 1-Euro-Jobs sind Zwangsdienste! Bei Verweigerung oder
"mangelnder Kooperation" durch die Betroffenen gibt es erhebliche
Leistungskürzungen bei der Grundsicherung, die ein menschwürdiges Leben
erst recht unmöglich machen.
Zur Kennzeichnung der
Protagonisten im Bereich "besonders innovativer" Ausbeutungsmethoden
wurde daher das Gütesiegel "Slave Trade" sowohl beim Maßnahmeträger
Jack in the Box als auch bei der Geschäftstelle der Grünen angebracht.
Jack, get out of this box
sonst rappelt's in der Kiste
Zeit zum Ausstieg aus der 1-Euro-Ausbeutung!
(wütende Niedriglöhner)
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