Japan: Heftige soziale Kämpfe
Nach der verheerenden Wahlniederlage der LDP macht die bisherige
Oppostionspartei DPJ, nun an der Regierung, wenig Eindruck mit dem
neoliberalen Kurs der Vorgängerregierung gebrochen zu haben.
Am 1.10.2009 streikte die Lokführergewerkschaft Doro-Chiba (National
Railway Motive Power Union of Chiba) der Ortsgruppe Maku-Hari gegen die
Versetzung ihres Vizevorsitzenden und ihres Generalskretärs der
Gewerkschaft. In Japan lassen die Arbeitsgesetze die willkürliche
Versetzung von Gewerkschaftsfunktionären durchaus zu. Der Streik wurde
lebhaft befolgt. Als Reaktion hieraus kam es zu einem polizeilichen
Übergriff auf die Räumlichkeiten der Gewerkschaft, wohl Hand in Hand
mit der Bahn-Betriebsleitung. Es handelt sich um den dritten Übergriff
dieser Art seit Juli 2008. Doro Chiba ist eine kämpferische
Gewerkschaft und hat als solche eine lange Tradition.
Der Polizeiübergriff hatte wohl mehr symbolische Bedeutung und
sollte wegen des vorangegangenen Streiks der Gewerkschaft
einschüchtern. Es kam zu heftigen, vorwiegend verbalen
Auseinandersetzungen mit Gewerkschaftlern, ehe die Polizeitruppe abzog.
Hintergrund dieser Ereignisse ist wohl auch das Bestreben der
Lokführergewerkschaft Doro - Chiba, ein japan-weites und weltweites
Netzwerk der militanten Arbeiterbewegung zu schaffen, was Staat wie
Bahnleitung ein Dorn im Auge ist.
Weiterlesen:
http://www.linkezeitung.de/cms/index.php?option=com_content&task=view&id=7565&Itemid=1
Videos der Ereignisse:
http://www.zenshin.org/blog/index.html
http://www.geocities.jp/dorosien28
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