FAU Region Ost: Spendenaufruf für alternative Kultur und Politik in Limbach-Oberfrohna
Limbach-Oberfrohna ist eine Stadt nahe Chemnitz und macht seit
Jahren durch offene und ungehinderte Nazipräsenz in den Straßen auf
sich aufmerksam. Menschen, die das nicht hinnehmen wollen, haben es
schwer.Alternativen zu einer rechtsoffenen Lebenswelt können nur unter
großen Schwierigkeiten realisiert werden. Vor 3 Jahren erst musste ein
Infoladen schließen, da massive Angriffe seitens der Nazis die
Vermieter eingeschüchtert hatten. Ein neues Gebäude(Doro 40), in dem
ein Soziokulturelles Zentrum etabliert werden soll, wurde Ende letzten
Jahres Ziel eines Brandanschlages und dabei stark in Mitleidenschaft
gezogen.
Gegenwehr
Dennoch geben die Leute vor Ort nicht auf. Sie machen weiter, um den
Ort nicht den Nazischlägern zu überlassen. Doch dieser Kampf ist
mühselig und wird von offizieller Seite kriminalisiert und durch
Restriktionen behindert.
So wurde beispielsweise die am 7. Juli geplante Eröffnung eines neuen
Infoladens von der Stadtverwaltung mittels vorgeschobenem Baurecht
vorerst vereitelt.
Doch es gibt auch weiterhin Ansätze, an der Situation etwas zu ändern
und einen direkten alternativen Anlaufpunkt zu schaffen um damit den
Mut und die Zahl der Menschen, die sich dem rechten Mainstream
entgegenstellen, zu erhöhen. So wird weiter die Entstehung des
Autonomen Zentrums „Doro 40“ vorangetrieben, sowie Konzerte und
Infoveranstaltungen organisiert, wie das Stay-Rebel-Festival am 20.
August. Seit 2008 gibt es auch eine gewerkschaftliche Alternative im
Ort als Teil der FAU Südwestsachsen.
Unterstützung
Dies alles zeigt, dass die Beharrlichkeit der Menschen vor Ort nicht
umsonst ist. Unterstützung gab es bisher allerdings vor allem aus dem
unmittelbaren Einzugsbereich von Limbach-Oberfrohna.
Wir, die FAU-Gruppen aus dem Osten finden, dass sich das ändern sollte.
Wir möchten nicht einfach zusehen, wie unsere KollegInnen und andere
alternative Jugendliche Angriffen auf Leib und Leben ausgesetzt sind.
Wir möchten deshalb GewerkschafterInnen (nicht nur aus der FAU),
Antifagruppen und alle anderen gesellschaftlich interessierten Menschen
dazu aufrufen Geld zu sammeln und an das entstehende Alternative
Jugendzentrum zu spenden.
In einer von rechter Normalität geprägten Umgebung ist es wichtig, den
Andersdenkenden die Möglichkeit zu geben, sich zu treffen und zu
organisieren. Auch wenn wir wissen, dass eine Spendenkampagne nur ein
Anfang ist, hoffen wir auch, unseren KollegInnen vor Ort ein wenig den
Rücken frei zu machen, ihre gewerkschaftlichen Ansätze weiter zu
verfolgen. In einer Region, in der Leiharbeit und Niedriglöhne
grassieren, ist das auch bitter nötig.
FAU-IAA
Region Ost
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