Dokumentation: Massive Vorwürfe gegen Polizeihundeschule
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Fassungslosigkeit über Folter-Vorwürfe |
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Die anonymen Vorwürfe sind drastisch. Jetzt ermittelt der Staatsanwalt. Die Anwohner sind fassungslos. Ein Bericht von Thomas Muggenthaler. (Bayernmagazin, Bayern 1, 30.10.2007, 2:36 min) |
Anonymer Insider
Der anonyme Autor gibt als Grund für seine Anonymität an, ihm sei mit Repressalien gedroht worden, zum Teil seien sie bereits erfolgt. Er geht in dem Papier auch auf den schlechten Bauzustand der Hundeschule ein, die einst von der SS als Erholungs- und Fortbildungsstätte genutzt wurde. Vor diesem Hintergrund sollen Ausbildungsleiter neue Hundeführer schon mal damit begrüßt haben, dass schon "richtige Männer" in den Betten gelegen hätten. Zudem soll es zu Alkoholexzessen und Prügeleien gekommen sein. Angeblich sollen in der Polizeieinrichtung mit Wissen der Behördenleitung auch Prostituierte aus dem nahen Tschechien verkehren.
Weiterer Vorwurf: Tierquälerei mit Würgeschlingen
Auch die Tiere in der Hundeschule sollen mit geschliffenen Halsbändern oder Würgeschlingen drangsaliert, geschlagen und mit Wurfgeschossen gequält worden sein. Polizei und Innenministerium bestätigten ihrerseits interne Ermittlungen. Der Präsident der Bereitschaftspolizei sei beauftragt worden, die gravierenden Anschuldigungen intern zu überprüfen und aufzuklären, teilte Ministeriumssprecher Karl Michael Scheufele am Dienstag mit. Die Staatsanwaltschaft sei eingeschaltet, um die Vorwürfe möglichst schnell aufzuklären.
Renovierung 2009
Das Innenministerium kennt den schlechten Zustand der Schul-Gebäude in Herzogau - das Geld für die Sanierung sei bewilligt und die Renovierung werde 2009 starten.
Parlamentarisches Nachspiel
Die SPD will die anonymen Vorwürfe gegen Ausbilder der Hundeschule im Innenausschuss des Landtags thematisieren. Der sicherheitspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Stefan Schuster wies darauf hin, dass das Schreiben wegen der geschilderten unglaublichen Vorfälle nicht ignoriert werden könne. Er fordert das Ministerium auf, die Hintergründe aufzuklären.
Quelle: BR
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