Berlin: Arbeitbedingungen im Yoyo Restaurant
Was passierte in diesem Fastfood-Restaurant, und was wird weiterhin passieren.
Ein
Arbeiter wird eingestellt. Ihm wird die Arbeit für mindestens einen
Monat zugesichert. Am achten Arbeitstag, ohne irgendeinen Vorfall, wird
der Arbeiter gefeurt. An diesem Tag kommt der Arbeiter in
die Küche und der Chef hat Probleme ihm auch nur "Hallo" zu sagen,
anstelle dessen sagt er direkt:"Du bist kein guter Arbeiter. Du
musst schneller arbeiten, schneller!". Der Arbeiter antwortet ihm:
"Ich tue, was ich kann". Ich bin kein Roboter". Der Chef spricht die
restlichen sechs Studen des Arbeitstages nicht mehr mit ihm. Am Ende
der Schicht erhält der Arbeiter seinen täglichen Lohn und wird
gefeuert. Die Begründung: du bist zu langsam, du musst schneller sein,
du bist nicht motiviert, etc. Die normale Routine eines Rauswurfs.
Am
nächsten Tag ist der letze Arbeitstag für den Arbeiter. Die anderen
Arbeiter verstehen nicht, warum der Chef ihn ohne triftigen Grund
rausgeworfen hat. Am Ende der Schicht stellt der Arbeiter ein paar
mehr Fragen an den Chef zur Begründung der Kündigung. Er fragt ihn nach
wenigstens ein paar mehr Arbeitstagen um zu sehen, ob er besser
arbeiten kann. Er sagt zum Chef, dass er ihn nicht einfach so
rauswerfen kann. Der Chef antowortet:"Du kannst hier nicht arbeiten.
Hier musst du wie in jedem anderen Fastfood Restaurant eines
multinationalen Konzerns arbeiten und das kanst du nicht, deshalb bist
du gefeuert". An diesem Punkt fragt der Arbeiter, warum der Chef ihm
nicht schon vorher gesagt habe, dass er nicht entsprechend seiner
Vorstellungen arbeiten würde. Ebenso möchte er wissen, warum
Arbeiter in einem vegan-bio Restaurant so behandelt werden ohne
jeglichen ethischen Anspruch und warum der Chef möchte, dass seine
Arbeiter wie in jedem anderen multinationalen Fastfood-Restaurant
arbeiten. Näturlich gibt er keine Antwort. Der Chef möchte dem
Arbeiter nicht einmal zuhören, er schiebt ihm aus dem Laden raus
und droht damit ihn zu schlagen, wenn er nicht sofort verschwindet.
All
das passierte währen die beiden alleine im Restaurant sind. Der
Arbeiter - nun Ex-Arbeiter - muss gehen, er will nur mit dem Chef
sprechen, aber nicht mal das wird ihm erlaubt. Durch Sprechen kann kein
Geld verdient werden und das ist das einzige Amliegen des Chefs. Ein
Restaurant, welches vegan und bio als Image verwendet.
Deshalb
möchte dieser Ex-Arbeiter, dass die Gäste wissen, was jeden Tag in
diesem Restarurant passiert, ein Ort, der das Image von vegan und bio
nutzt um exklusiv verkaufen zu können. Dieser Ex-Arbeiter möchte,
dass die Gäste - wovon sich viele als Linke oder Anarchist_innen sehen
- wissen, dass auch an diesem Ort die einzige Bestrebung das Geld und
der Profit sind. Er möchte auch, dass die anderen Arbeiter wissen,
wie er behandelt wurde und das dies nicht das erstmal ist, dass der
Chef seine Arbeiter so behandelt.
Es gibt nichts in diesem
Fastfood-Restaurant, das mit vegan oder bio zu tun hat. Es ist eine
schiere Illusion. Nichts ethisches oder anderes. Die gleiche alte
Geschichte.

Creative Commons-Lizenz lizenziert.
In Bezug auf die Stellung eines Veganen-Bio-Fastfood-Schuppens innerhalb des Kapitalismus ist der Arbeiter, der diese Zeilen für indymedia schrieb, vielleicht ein wenig naiv. Aber, es gibt in der Vegan/Bio-Szene ja durchaus eine breite Schicht sich selbst als links, sozialistisch, anarchistisch, anti-kapitalistisch begreifende. Ich hoffe das in einem ersten Schritt dieser Fast-Food-Tempel das Ziel einer Kampagne für bessere Arbeitsbedingungen wird. (denn solange wir im Kapitalismus leben werden wir nie "gute" arbeitsbedingungen haben, d.h. arbeitsbedingungen ohne Ausbeutung. - Und trotzdem, jede Verbesserung die wir durch selbstorganisisertes Handeln und mit der gegenseitigen Hilfe vieler erreichen ist ein kleiner Schritt in die Richtige Richtung)
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