ASJ-Berlin: Jung und Billig?! Gegen Ausbeutung im Minijob
MinijobberInnen begegnen uns in letzter Zeit immer häufiger im Alltag.
Sie sind die Menschen, die uns im Gruselkabinett erschrecken, uns in
Gaststätten bedienen und unseren Einkauf über das Warenband laufen
lassen. In allen Betrieben, in denen man relativ flexibel mit seinen
Angestellten umgehen kann, werden MinijobberInnen immer beliebter, um
Vollzeitangestellte zu ersetzen und Sozialabgaben niedrig zu halten. Die
Angestellten müssen nicht nur in ihrer Arbeitszeit flexibel bleiben,
sondern auch immer mehr hinnehmen, dass ihr/e ChefIn auch relativ
flexibel mit ihren Rechten rumspielt. Hier liegt die große Gemeinsamkeit
bei allen Minijobs. Der Grad, in dem vorallem jungendliche
MinijobberInnen für ihre Unerfahrenheit ausgenutzt werden, wird
allgemein unterschätzt. Und um genau das zu ändern, haben wir die Jung
und Billig Kampagne ins Leben gerufen.
Wer steht hinter dem Projekt?
Die Kampagne wird in erster Linie von einer Arbeitsgruppe der
Anarchosyndikalistischen Jugend (ASJ) Berlin getragen. Die ASJ ist eine
Jugendgruppe, deren Kernidee die Selbstverwaltung aller Menschen in all
ihren Lebensbereichen ist. Teil dieser Selbstverwaltung ist es, dass
wir unsere Probleme im Alltag angehen müssen. Und zwar mit den
Menschen, die in einer ähnlichen Situation sind, wie wir selbst. Eine
besondere Rolle spielt dabei für uns, gemeinsam unsere
Arbeitsbedingungen zu verbessern. Und so lag der Gedanke auch nicht
fern, uns als MinijobberInnen innerhalb der ASJ zusammen zu finden, um
uns darüber auszutauschen, wie wir konkrete Verbesserungen in unseren
jeweiligen Betrieben durchsetzen können.
Die Idee zur Jung und Billig Kampagne kam uns vorallem durch eine
befreundete Gruppe in Schweden, die ein ähnliches Projekt gestartet
hatte und viele Leute dazu inspirierte, sich gegen ihre Chefs zu
wehren. Außerdem stehen wir als ASJ der Basisgewerkschaft FAU nahe, deren Arbeitskämpfe wir immer wieder unterstützen und auf deren Erfahrungen wir immer zurückgreifen können.
Die
erste Arbeit begann vor etwas mehr als einem Jahr. Es dauerte eine
Weile, Vorgehensweisen zu überlegen, uns ins Arbeitsrecht einzulesen
und außerdem wechselte die personelle Zusammensetzung der Arbeitsgruppe
des Öfteren. Sicherlich können wir nicht davon ausgehen, dass die
Arbeit jemals komplett abgeschlossen ist, doch die Kampange hat immer
mehr an Form gewonnen und ist nun soweit an die Öffentlichkeit zu gehen.
Wohin es gehen soll, entscheidet ihr
Was die Kampagne will und wo sie hinführt hängt in erster Linie
damit zusammen, was ihr als MinijobberInnen für Forderungen stellt. Wir
von der Kampagne wollen uns nicht aufspielen und euch alles Vorgeben,
was ihr wie zu ändern habt. Das können wir auch gar nicht, da jeder
Mensch, jede Belegschaft und jeder Betrieb anders ist. Was wir euch
aber bieten können ist, euch Hilfestellung beim kennenlernen eurer
Rechte zu geben. Wir können euch Tipps geben wie ihr eure Forderungen
umsetzten könnt und vor allem werden wir euch unterstützen, wenn ihr
und eure KollegInnen einen offenen Konflikt mit dem/r ChefIn austragen
wollt.
Wir haben also die nötigen Strukturen, um euch zu helfen
selbstbewusst für eure Interessen einzutreten. Wirklich beleben könnt
nur ihr sie.
Der erste Schritt, den ihr machen könnt um aktiv zu werden, ist
praktisch schon getan: sich zu informieren. Die folgenden Schritte
können euch in viele Richtungen führen. Ob ihr euch dazu entscheidet,
durch einzelne Aktionen den Alltag angenehmer zu gestalten, oder ihr
dafür sorgen wollt, dass es auf eurer Arbeit eine nachhaltige
Organisation für Minijobbende gibt. Sicher ist, dass die Jung und
Billig Kampagne euch gerne bei jedem Schritt unterstützt, den ihr
macht, um gegen Ausbeutung im Minijob vorzugehen.
Die Kampagne findet ihr unter: Minijob.cc. Oder auf Facebook.
Anarchosyndikalistische Jugend Berlin [ASJ Berlin]
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