Argentinien: Schokolade aus ArbeiterInnen-Selbstverwaltung
Als
die ArbeiterInnen am 5. Januar zur Arbeit erschienen, fanden sie ein
Schild am Tor der Fabrik, auf dem zu lesen stand: "Wir teilen Ihnen
mit, dass es aus wirtschaftlichen Gründen nicht möglich war, die
Zahlungen für Ihre Arbeit zu decken. Aus diesem Grund schließt die
Fabrik. Deshalb ersuchen wir die Arbeitenden, nicht mehr in die Fabrik
zu kommen, bis wir den Betrieb wieder aufnehmen", mit der Unterschrift
der Präsidentin des Unternehmens.
Auf diese unverschämte Weise teilte das Unternehmen die Entlassung der
ArbeiterInnen mit, denen es den Lohn für zehn Monate schuldete. Aber an
diesem Tag kehrten die ArbeiterInnen nicht nach Hause zurück, sie
blieben dort, organisierten eine Dauerkundgebung und besetzten die
Fabrik mit dem Ziel, sie auf Basis der ArbeiterInnenselbstverwaltung
wieder in Betrieb zu nehmen.
Bis heute sind dort Leute, die dabei bleiben, um diesen Kampf nicht
aufzugeben. Im Kontakt mit Kollektiven geben sie eine wahre Lehre
ebenso für die innenpolitische Linke wie auch für den Syndikalismus,
den sie von weitem betrachten.
Es besteht die realistische Möglichkeit, dass dieser Versuch zu einer
weiteren Erfahrung der ArbeiterInnenselbstverwaltung und von den
ArbeiterInnen übernommener Fabriken führt, genau wie es mit der
Keramikfabrik Zanon geschehen ist. In der genannten Fabrik in Arrufat
sind die Maschinen intakt, und das Einzige, was noch fehlt, ist der
Strom, den die Elektrizitätsgesellschaft abgestellt hat, weil die
EigentümerInnen ihn nicht bezahlt hatten.
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