alle lieben H&M?
Memorandum an H&M – 15 Tage Ultimatum
Liebe GenossInnen,
Die National Garment Workers Federation (NGWF) übergab dem H&M Büro
in Bangladesh am 01. Juni 2010 ein Memorandum, in dem sie die Erhöhung
der Kompensation für die 22 toten ArbeiterInnen von Garib&Garib
einforderten. Darin bedankt sich die NGWF bei H&M einerseits für
die verschiedenen positiven Aktivitäten in Bangladesh, andererseits
stellt sie fest, dass die Ermittlung der Kompensationssumme für die 22
Toten zu ihrer völligen Unzufriedenheit ausgefallen ist. Die NGWF
argumentiert, dass die Ermittlung der Kompensation nach dem Prinzip des
Verlustes an Einkommen geschätzt werden muss. Dabei verweist sie auf
die Schätzungen für die Todesopfer von SPECTRUM und MATRIX SWEATER.
Warum ist ein solches Vorgehen nicht auch für die ArbeiterInnen von
H&M möglich? Im Zusammenhang damit hebt die NGWF ebenso den
Zahlungsverzug hervor. Infolge früherer Gespräche traf sich am 01.Juni
eine sechsköpfige Delegation der NGWF, unter ihnen der Präsident Amirul
Haque Amin und die Generalsekretärin Safia Pervin, mit VertreterInnen
von H&M. Von deren Seite waren anwesend: Herr Manish Chawla,
Hauptvertreter von H&M in Bangladesh, Herr Basirun Nabi Khan,
lokaler Manager von COC, und Frau Payal Jain, die Vertreterin der COC
in Bangladesh. In der Diskussion verwies die NGWF desweiteren auf den
Umstand, dass Zahlungen lediglich an Kinder unter 18 Jahre und ältere
Mütter vorgenommen wurden, wobei Angehörige, die beispielsweise ihren
Mann verloren hätten, nichts bekommen würden. Hier hob die NGWF ebenso
hervor, dass sich die Kompensation nach dem Prinzip des
Verdienstausfalls nicht sonderlich kompliziert darstellt, da die
Verwandtschaftsverhältnisse und die damit verbundene prozentuale
Aufteilung der Zahlungen, durch das Gesetz von Bangladesh und nach dem
muslimischen Gesetz, eindeutig geregelt sind. In dem Memorandum kündigt
die NGWF an, dass sie ihre Kampagne fortsetzen wird und räumt den
Verhandlungspartnern ein Ultimatum von 15 Tagen ein.
Mit solidarischen Grüßen,
Amirul Haque Amin
Präsident der National Garment Workers Federation, 02.06.2010
Mailing: GPO Box 864, Dhaka, Bangladesh
Phone: 88 019 340268.
Fax : 88 02 966853.
E-mail :ngwf@aitlbd.net
Mehr Info's:
cleanclothes.org
www.laborrights.org
Arbeitskampf bei H&M Madrid
Einige Genoss/innen der CNT-IAA Levante hatten sich am 12. Juni 2010 vor dem Eingang von H&M auf der Avenida Maisonnave in Alicante (Spenien) versammelt, um öffentlich gegen die Ereignisse in der Filiale von Madrid (Goya 81) zu protestieren.
Nachdem der Genosse Diego dort für zwei Jahre ohne irgendwelche
Probleme gearbeitet hatte, wurde er vor zwei Wochen von dem Chef
(Amaya) und dem Bezirksleiter (Ernesto) gefeuert. Zum Erstaunen der
Kolleg/innen haben ihn diese beiden Vorgesetzten unter Zwangsandrohung
dazu genötigt seinen Arbeitsvertrag selbst aufzukündigen.
Es wurde ihm auch verweigert vorher um Unterstützung zu rufen oder Zeugen zuzulassen, stattdessen wurde ihm mit einer gerichtlichen Klage gedroht. Aus Angst hat Diego dann seinen Aufhebungsvertrag unterzeichnet, ohne zu wissen, was er da unterschrieben hat.
Wiedereinmal wird deutlich, wie ein Unternehmen durch eine Politik der Angst die Arbeitnehmer/innen zwingen kann auf jede Form von Abfindung zu verzichten, obwohl das für sie Probleme mit dem Anspruch auf Arbeitslosengeld bereitet.
Wir reden hier über ein multinationales Unternehmen, das im letzten Jahr erhebliche Gewinne gemacht hat und das, obwohl die Wirtschaft in einer Krise steckt. In diesem Zeitraum haben viele Firmen weiterhin hohe Gewinne machen können, während die Arbeiter/innen angesichts von Entlassungen und drohendem Arbeitsplatzverlust die Kosten für diese Krise zahlen müssen.
Die anarchosyndikalistische CNT-IAA wird sich weiter dagegen wehren und es ist das Recht der Arbeiter/innen sich selbst zu organisieren und ihre Rechte zu verteidigen. Der Arbeitskampf bei H&M in Madrid wird weitergehen bis der Genosse Diego wieder eingestellt wird.
(http://www.cnt.es/noticias/concentracion-en-hm)
Artikelaktionen