1. Mai - (Nach-)Betrachtungen [aktualisiert am 03.05.2010]
News - 01.05.10 von fauffm3
Sozialrevolutionäre Vorabenddemonstration zum 1. Mai in Frankfurt/M
Mehr als 1.000 Menschen nahmen am Vorabend des 1. Mai an einer
Demonstration für die Abschaffung des Kapitalismus und der Lohnarbeit
quer durch die Frankfurter Innenstadt teil. Aufgerufen hatte das
sozialrevolutionäre und antinationale Krisenbündnis Frankfurt unter dem
Motto „Endlich wird die Arbeit knapp! Kapitalismus abwracken! Gegen
Lohnarbeit, Leistungsterror und Konkurrenz!“.
Als Ort der Auftaktkundgebung hatten die VeranstalterInnen den
Stadtteil Gallus gewählt. Hier kam 1985 im Verlauf einer
Gegendemonstration anlässlich einer NPD Versammlung im Haus Gallus
Günther Sare ums Leben, nachdem er während einer Hetzjagd der Polizei
auf die DemonstrantInnen von einem Wasserwerfer überfahren worden war.
Mit Parolen wie „100 Jahre DGB tun dem Kapital nicht weh“, „Nie, nie wieder Lohnarbeit“ und „Für Billiglohn und Zwangsarbeit haben wir keine Zeit“ wurde das Anliegen der DemonstrantInnen lautstark untermalt. Nach einer Zwischenkundgebung am Hauptbahnhof, in deren Verlauf unter anderem auf den Zusammenhang von Kapitalismus, Staat und Nationalismus eingegangen wurde, gelangten die TeilnehmerInnen schließlich gegen 21.45 Uhr zum Ort der Abschlusskundgebung. Nach weiteren Beiträgen der Anarcho-Syndikalistischen Jugend Göttingen und der Campus Antifa ließen die Veranstalterinnen den Abend mit Musik ausklingen.
Positiv überrascht waren die OrganisatorInnen über die von der Polizei geübte Zurückhaltung. „Zwar sei das Aufgebot der Polizei auch bei dieser Veranstaltung eher als unverhältnismäßig zu bewerten, allerdings nähme man die Bemühungen der Staatsgewalt, sich deeskalitv zu verhalten durchaus positiv wahr. Immerhin sei es so möglich, die Inhalte der Demonstration nach außen zu tragen und durch Transparente sichtbar zu machen.“ Dies sei, so Hertha Barwich, bei vergangen Demonstrationen in Frankfurt zu ähnlichen Inhalten, auf Grund der kesselartigen Seitenbegleitung der Aufzüge durch Uniformierte zuletzt immer weniger der Fall gewesen.
1000 Menschen auf dem Euro-Mayday in Dortmund
Im schwarz-roten Teil des Euro-Mayday wurden auch immer wieder Parolen skandiert oder der Versuch unternommen, mal selbst etwas zu singen. „Niedriglohn, Leiharbeit - dafür haben wir keine Zeit“ war häufig zu hören, ebenso wie „der Staat ist Verrat - hoch das Syndikat!“ Und passend zum Tarifabschluss der DGB-Tarifgemeinschaft Zeitarbeit mit der iGZ am Vorabend des 1. Mai: „Rücken krumm. Taschen leer. DGB danke sehr!“.
Die Route des Euro-Mayday lag komplett in der Dortmunder Nordstadt. In diesem traditionellen Arbeiterstadtteil leben viele Menschen mit und ohne deutschen Pass, die sich durch Leiharbeit und andere Formen der Ausbeutung am untersten Ende der kapitalistischen Verwertungsmaschinerie über Wasser halten müssen. Die beteiligten FAU-Gruppen hatten deshalb beschlossen, das Thema Leiharbeit besonders hervorzuheben. Etliche von uns hatten sich mit weißen Masken, und schwarz-weißen Klamotten ausstaffiert und Preisschilder umgehängt, so dass wir an die Charaktere aus dem Logo von leiharbeit-abschaffen.de erinnerten. Einige von uns trugen Schilder mit der Forderung nach Abschaffung der Leiharbeit, andere verteilten mehr als 1.000 Flugblättern, an die meist sehr interessierten Leute aus der Nordstadt. Dabei hatten wir ganz offensichtlich das Interesse falsch eingeschätzt - noch bevor wir die Abschlusskundgebung erreichten, waren uns die Flugblätter ausgegangen.
Alles in allem würden wir diese ersten Euro-Mayday als Erfolg bewerten. Die bunte Mischung hat ganz wesentlich dazu beigetragen, dass sehr viele Menschen traubenweise in den Fenster hingen (und an einer Stelle eine schwarz-rote Fahne aus dem Fenster hing ;-), stehen geblieben sind und zugehört haben, angefangen haben mit den Flugblatt-VerteilerInnen zu diskutieren. Das haben wir bei anderen Anlässen auch schon ganz anders erlebt. Bisweilen hätten wir uns aber auch weniger Beats und dafür mehr akustische Eigeninitiative und etwas mehr inhaltliche Vermittlung gewünscht. Aber was nicht ist, kann ja noch werden.
500 auf revolutionärer 1.Mai-Demonstration in Stuttgart – Brutale Angriffe der Polizei
Die FAU Stuttgart hatte zur Teilnahme an der Revolutionären 1.Mai Demonstration in Stuttgart aufgerufen. Die Polizei ging dort mit großer Brutalität gegen Demonstranten vor. Wir geben hier den Kurz-Bericht der FAU Stuttgart wieder sowie den Erlebnisbericht eines Teilnehmers mit dem Pseudonym Peter Pan, welcher heute auf Indymedia erschienen ist
FAU Stuttgart: 1. Mai in Stuttgart – kurze Nachbetrachtung im „Ticker“-Format
*** ca. 500 Menschen auf Revolutionärer Mai-Demo *** Polizei setzt zu Beginn wegen eines scheinbar zu langen Fronttransparentes massiv Pfefferspray und Schlagstöcke ein *** mindestens 10 Verletzte *** Demonstration wird durchgängig abgefilmt *** BFE provoziert vermummt *** Während einer Zwischenkundgebung wird ein Jugendlicher vom leider ungeschützten Lautsprecherwagen durch BFE in Gewahrsam genommen *** Nach der Abschlusskundgebung werden die abziehenden Demoteilnehmer erneut von BFE-Trupps und von Regulären angegriffen *** Eine weitere Ingewahrsamnahme *** Anschließendes Fest im Generationenhaus verläuft ruhig, Polizei zieht sich zurück *** Peter Grohmann tritt auf, eine HipHop-Combo, es gibt VoKü und ausklingend schließlich gute Laune.
Übernommen von der Homepage der FAU Stuttgart
Wuppertal:


Köln: Sozialrevolutionärer Erster Mai
An der DGB-Bündnisdemo zum Ersten Mai 2010 beteiligten sich auch dieses Jahr das Anarchosyndikat Köln/Bonn und das Anarchistische Forum Köln. Gemeinsam mit Mitgliedern der FAU-IAA, der IWW und Erwerbsloseninitiativen zogen sie vom Hans-Böckler-Platz zum Heumarkt.Auf der Demo und der Abschlusskundgebung wurde Kritik an der reformistischen Sozialpartnerschaft des DGB geäußert und Position gegen Leiharbeit, Niedriglöhne und Ein-Euro-Jobs bezogen. Im Anschluss beteiligten einige der etwa 20 sozialrevolutionären Demonstrant/innen an dem kritischen Stadtteilspaziergang durch Köln-Kalk hin zum Autonomen Zentrum (

Aufruf der Internationalen Arbeiter/innen-Assoziation (IAA) zum Ersten Mai 2010:
"Organisieren und kämpfen wir gegen die kapitaistische Ausbeutung!"

Anarchistischer 1. Mai in Århus (Dänemark)
Obwohl die Demo nicht besonders groß und schlagkräftig war, ist es angesichts der Größe der linksextremen Szene in Dänemark eine starke Leistung, solche eine Demo unter anarchistischem Motto zu veranstalten.
1. Mai: Deutliche Präsenz des Anarcho-Syndikalismus in Donezk/Ukraine (Ergänzt 3. Mai)
Folgender Kurzbericht von Aktionen der Revolutionären Konföderation der Anarcho-Syndikalisten (RKAS – Nestor Machno) am 1. Mai erreichte uns soeben.
Unter Beteiligung von GenossInnen der RKAS und der WKT/AS aus Donezk, Kiew, Dnepropetrowsk, Odessa, Saporoshje sowie Gästen aus Charkow und Deutschland, kam es in diesem Jahr auch zu einer sichtbaren Präsenz des Anarcho-Syndikalismus bei der 1. Mai-Demonstration in Donezk. Es wurden Flugblätter sowie die neue Ausgabe der “Anarchija” (Nummer 15) verteilt. Zu Auseinandersetzungen kam es nicht, die Reaktionen der Bevölkerung waren abwartend-interessiert.
Zu 1. Mai Demonstrationen unter Beteiligung der RKAS kam es ebenfalls in Wolgograd und Workuta (Russland) sowie Israel.
Ergänzt am 3. Mai
Bilder von der Beteiligung der RKAS Israel am 1. Mai
1. Mai in Wien: FAS und IWW auf der Alternativen Mai-Demo
Einige
Mitglieder der FAS Lokalföderation Wien und der IWW Wien nahmen an der
„Alternativen 1. Mai Demo“ am Ring teil. Diese erfolgt traditionell im
Anschluss an den Mai Aufmarsch der SPÖ und wird von der KPÖ organisiert.
Wir bezogen uns mit einem Transparent auf die Proteste der griechischen ArbeiterInnen, um festzustellen, dass jene „recht haben“! Überschattet wurde der diesjährige 1. Mai von der drohenden Abschiebung einiger „FC sans papiers“ Spieler, sowie der mittlerweile gewohnt unverhältnismäßigen Härte der Wiener Polizei gegenüber jenen, die sich mit dem „FC sans papiers“ solidarisierten. Dazu gab es dann auch eine spontane Demonstration am Nachmittag, sowie eine Kundgebung vor dem Polizei-Anhaltezentrum. Auch hier verhielt sich die Polizei wieder äußerst unangebracht.
In diesem Zusammenhang erscheint es wohl auch als Hohn, wenn die SozialdemokratInnen am 1. Mai die “Internationale” absingen. Also genau jene, welche die rassistischen Gesetze mit beschlossen haben, die zu der derzeitigen Menschen- hatz geführt haben, und sich bei jeder Gelegenheit schützend vor die Polizei stellen.
Etwas überrascht von der gewöhnungsbedürftigen Choreographie der „Alternativen 1. Mai“ Demo verließen wir die Demo schon nach einem dreiviertel der Weg- strecke, um unseren Infostand in Favoriten aufzubauen.
Abschließend gilt es noch festzustellen, dass der „Kampftag der Arbeiter-Innenklasse“ (und nicht etwa der “Tag der Arbeit”) uns gerade in Zeiten der Wirtschaftskrise mahnt, dass wir uns organisieren müssen, um effektiv kämpfen zu können!
Für eine neue ArbeiterInnenbewegung!
Für den sozialen Generalstreik!
Quelle: Homepage der FASArtikelaktionen