ZSP: Stoppt Privatisierungen durch Banditen!
Der Kopf der Administration war nirgends aufzutreiben, daher marschierten die MieterInnen kurzerhand zum nahe gelegenen Büro des Bürgermeisters. Sie fragten nach, warum der Chef der Administration nicht an seinem Arbeitsplatz ist oder sich versteckt. Dem Bürgermeister fiel natürlich nichts besseres ein, als die MieterInnen auf einen späteren Termin zu vertrösten, damit er besser vorbereitet ist. Dieses Treffen fand dann am 5. September wie geplant statt, doch es lieferte mehr Fragen als Antworten. Statt die wahren Probleme anzusprechen, waren die PolitikerInnen damit beschäftigt unzufrieden stellende Antworten zu geben, indem sie auf die Politik verwiesen oder sogar die MieterInnen als „ungebildet“ hinstellten, nach dem Motto, sie würden die rechtlichen Grundlagen nicht verstehen, auf dessen Basis die Stadt sie fickt. Mit den Antworten unzufrieden, forderten die MieterInnen eine Fortführung der Gespräche am nächsten Tag.
Die PolitikerInnen hielten das für eine perfekte Rechtfertigung, alle anderen nicht. Es gab viele Unterbrechungen, Reden, Schreie und Zwischenrufe.
Die Repräsentanten der Stadt waren sehr mit ihrer „wir machen einen guten Job“-Propaganda beschäftigt und nannten dabei ganz schamlos einige konkrete Zahlen. Seit sie im November 2009 beschlossen hatten, MieterInnen in Wohnungen die privatisiert worden sind zu einer neuen Wohnung zu verhelfen, konnten sie ungefähr 140 Leuten helfen. Sie haben 19 Familien neue Wohnungen besorgt.
Die Leute fragten konkret nach der Möglichkeit in dieses neuen Gebäude zu gelangen. Leider geht das nicht, denn diese Wohnungen sind für MieterInnen reserviert deren Häuser einer Reparatur unterzogen werden. Die MieterInnen wollten dann erfahren welche Häuser das sind. Wir kennen ein paar davon, denn einige unserer MieterInnen wohnen darin. Man hat sie aufgefordert die Gebäude zu verlassen, allerdings ohne ihnen eine andere Wohnung als Alternative zur Verfügung zu stellen. Wir schätzen, dass sich hunderte Familien gerade in einer solchen Situation befinden. Also wer sind diejenigen, die ausziehen müssen?
Entweder hat die Stadt das noch nicht entschieden, oder sie rückt mit der Information nicht heraus. Die Leute fragen nach den Verzögerungen bei der Planung, denn die Menschen sollten zügig darüber informiert werden, dass sie ausziehen müssen. Wieder keine Antwort. Wann wird es mehr Alternativwohnungen für die von der Privatisierung betroffenen MieterInnen geben? Keine Antwort. Aber wir kennen die Antwort. Die Stadt hat noch nicht mit der Planung begonnen, Sie planen überhaupt keine Alternativwohnungen für niemanden – sie rechnen mit der zerstörerischen Wirkung des Privateigentums und entlassen die MieterInnen auf den privaten Markt mit Wohnungen die kein Mensch bezahlen kann.
Wir können diese Maßnahmen und diese Politik nicht akzeptieren und hoffen, dass noch mehr Nachbarn sich zusammenschließen und mit radikalen Aktionen ihr Zuhause verteidigen.
zspwawa.blogspot.com
Quelle: inoffizieller IAA-Blog
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