Zeichen der Solidarität: eine Karte nach Frankreich
Gewerkschaftsfreiheit passé
Im Januar 2006 wurde der CNT-PTT durch ein firmeninternes Abkommen zwischen der Poste-Geschäftsleitung und den Zentralgewerkschaften CGC, CFDT, CFTC, FO und UNSA der Gewerkschaftsstatus aberkannt. Wegen dieser Vereinbarung, die die gewerkschaftlichen Rechte auf die „repräsentativen“ Gewerkschaften einschränkt, können die Betriebsgruppen der CNT-PTT nur noch verdeckt zu agieren. Für die KollegInnen ist es nun ungleich schwieriger, weiterhin als CNT-Mitglieder aufzutreten und ihre Interessen zu vertreten. So zum Beispiel wurde ein Kollege in Paris für zwei Wochen suspendiert - ohne Lohn! - weil er Flugblätter verteilt hatte. Andernorts werden Abmahnungen gegen kämpferische Postangestellte ausgesprochen.
Aufgeben? Keine Frage!!
Seit
zwei Jahren wehren sich die KollegInnen gegen die Ambitionen der
Poste-Direktion mit Demonstrationen und gewerkschaftlichen Aktivitäten.
Im Herbst 2007 riefen sie nun anlässlich der Betriebsratswahlen zu
einem internationalen Protesttag auf. An ihre KollegInnen bei La Poste
richtete die CNT-PTT gleichzeitig einen Boykott-Aufruf: Denn wenn die
Beteiligung im ersten Anlauf unter 50% fällt, müssen die Listen
geöffnet werden, auch für "nicht repräsentative" Gewerkschaften. Auf
diesem Wege konnte die CNT-PTT der Pariser Region im Dezember 2007
ihren Gewerkschaftsstatus wiedererlangen. (Und sie erhielt mehr
Zuspruch als die "repräsentativen" CFTC und UNSA, die das schändliche
Abkommen im Januar 2006 mit unterzeichnet hatten.)
Die CNT
betont, dass es sich hierbei nur um ein taktisches Manöver handelt, in
einer Situation, in der es um das Überleben einer Branchenföderation
ging. Das richtige Leben liege in den Kämpfen, nicht in den Wahlurnen.
Derweil holt die Geschäftsleitung von La Poste vielleicht schon aus zum
nächsten, juristischen Schlag.
Nur eine "Direkte Aktion"!
Am
internationalen Protesttag gingen bei der CNT-PTT zahlreiche
Grußbotschaften aus ganz Europa und auch aus Afrika ein. In Berlin
zogen Mitglieder der FAU-Lokalföderation zu einer Protestkundgebung vor
das "Maison de France". Und der staatenübergreifende Protest ist
wichtig, weil er den kämpfenden KollegInnen bei La Poste Mut gibt!
Deshalb
ist die Angelegenheit für die FAU noch nicht erledigt. Schließlich ist
sie auch noch nicht erledigt für die KollegInnen in Bordeaux, in
Nantes, in Lille, Lyon und vielen anderen französischen Städten. Die
Postkarten sind dabei ein gutes Mittel, die geographische Distanz zu
überbrücken und den Skandal auch hier in Deutschland bekannt zu machen!
Die
Solidaritätskarte ist extra groß und bietet genug Platz für persönliche
Nachrichten. Die Adresse ist vorgedruckt in hellem Grau, so dass sie
problemlos überschrieben werden kann. Es ist kein Problem, wenn die
Adresse nicht maschinenlesbar ist - denn es gibt sie noch, die
Sortierzentren mit Handarbeit! So erreicht die Karte nicht nur die
Adressaten, sondern auch einige ArbeiterInnen von La Poste. Vielleicht
können wir so einen kleinen Beitrag leisten, die kämpferische CNT-PTT
wirklich zu stärken.
Die Karte gibt es bei FAU-MAT (Adresse unten) für 0,85 Euro pro Stück. Mit dem Porto von 0,65 Euro ist dieses Zeichen der Solidarität nicht teurer als eine "Direkte Aktion". Überschüsse kommen der CNT-PTT zugute!
Die
FAU ruft alle LeserInnen auf, sich ihrer lebendigen oder
eingeschlafenen Kontakte nach Frankreich zu entsinnen und ihnen eine
CNT-PTT-Postkarte zu schicken. Sie kann auch weitergegeben werden an
FreundInnen und KollegInnen, an Francophone und Romanisten.
FAU Leipzig,
mit Unterstützung des Internationalen Sekretariats
und weiterer GenossInnen der FAU-IAA
Lesen und bestellen |
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