Strug.gle 0015
Indien: Kontraktarbeiter im Streik
Kontraktarbeiter von privaten Subunternehmen der Kohlegrube Talcher der Mahanadi Coalfields Ltd. im indischen Bundesstaat Orissa sind am Montag in den Streik getreten. Sie legten damit die Verladung der Kohle für den Straßen- und Eisenbahntransport lahm. Die Fahrer von Radladern haben sich ihnen angeschlossen.
Dänemark: Streik der Krankenschwestern beendet
Nach zwei Monaten Streik haben die 65.000 Krankenschwestern, Hebammen
und Medizinischen Assistenten in Dänemark am 15.06.2008 ihre Arbeit wieder
aufgenommen. Vorausgegangen war eine Vereinbarung über die Erhöhung der
Gehälter um 13,3 Prozent über drei Jahre. Es war der größte Streik in
Dänemark in den vergangenen zehn Jahren.
Peru: Am 30. Juni Generalstreik geplant
Der für den 16. Juni geplante Bergarbeiterstreik in Marcona/Peru wurde
auf den 30. Juni verschoben. Er soll Teil eines Generalstreiks werden,
der an diesem Datum in ganz Peru geplant ist.
GB: Tanklasterfahrer im Streik
In Großbritannien sind 650 Tanklasterfahren von Shell in einen
viertägigen Streik für höhere Löhne getreten. Die Arbeiter haben seit
15 Jahren keine Lohnerhöhung gesehen und beklagen sich auch über die
schlechten Arbeitsbedingungen. Es sind auch Proteste
anderer LKW-Fahrer wegen der gestiegenen Spritpreise geplant.
Iran: Zuckerarbeiter beenden 42-tägigen Streik
Die Arbeiter des Unternehmens Haft Tapeh Sugar Cane Plantation and
Industry Company beendeten am 16. Juni ihren am 5. Mai begonnenen
Streik mit der Gründung einer unabhängigen Gewerkschaft. Die einzige
Zuckerraffinerie des Iran hat 5.000 Arbeiter, davon 3.000
Kontraktarbeiter. Die internationale Lebensmittelgewerkschaft IUF
gratulierte ihnen zu diesem Erfolg und dem bewiesenen Mut.
Italien: Metaller streiken für Arbeitssicherheit
Am 17.06.08 haben in Italien Metallarbeiter landesweit eine Stunde lang für
gesetzliche Maßnahmen zur Verbesserung der Arbeitssicherheit in den
italienischen Betrieben gestreikt. Aufgerufen zu dem Protest hatten
drei Metallarbeitergewerkschaften, nachdem sind in den letzten Monaten
die tödlichen Unfälle gehäuft hatten. Der schwerste war der Brand in
einem ThyssenKrupp-Betrieb in Turin im vergangenen Dezember, bei dem
sieben Arbeiter starben.
Frankreich: Aktionstag gegen die Regierung
Gestern hatten die beiden größten Gewerkschaftsverbände CGT und CFDT zu
einem nationalen Aktionstag gegen die französische Regierung Sarkozy
aufgerufen. Die Streiks und Demonstrationen in Paris, Marseille, Lyon,
Strasbourg und Rouen richteten sich gegen die Pläne zur Abkehr von der
35-Stunden-Woche und gegen die Heraufsetzung des Rentenalters um ein
Jahr.
Marokko/Tunesien: Tote bei Unruhen
Die Proteste gegen die Arbeitslosigkeit besonders der Jugend dauern in
beiden Ländern seit Monaten an. Auch vor Polizeiangriffen weichen die
Massen nicht zurück. In Tunesien wurde Anfang Juni ein Demonstrant bei
einem Polizeiangriff getötet. In Marokko blockierten am 7. Juni
Arbeitslose die Hafenausfahrt der Stadt Sidi Infi.
Polizei griff die meist jugendlichen Demonstranten an. Nach Angaben des
marokkanischen Menschenrechtszentrums gab es zwischen zwei und fünf
Toten, was die Regierung dementiert. 6.000 Soldaten und Polizisten
halten die 20.000-Einwohner-Stadt besetzt. Am 13. Juni gingen Polizei
und Militär genau so brutal gegen Studenten in der Stadt Meknès
vor. 200 wurden verhaftet und viele verletzt. Sie kämpfen seit Jahren
für kostenlose Ausbildung und für die politischen Rechte ihrer
Organisation UNEM (Nationale Union der marokkanischen Studenten). Auch
in Marrakesch wurden Studenten von Militär und Polizei angegriffen, einer wurde getötet, einer schwer verletzt.
Peru: Demonstranten sperren Polizisten ein
Im Süden Perus, bei der Stadt Moquegua, haben bis zu 20.000
Demonstranten tagelang eine Brücke blockiert und 70 Polizisten, die die
Brücke räumen wollten, kurzerhand in eine Kathedrale gesperrt. Die
Polizisten wurden zwischenzeitlich nach und nach wieder freigelassen.
Es geht bei den Auseinandersetzungen darum, dass die Demonstranten
einen höheren Steueranteil der Einnahmen des Bergbaukonzerns Southern
für ihre arme Region verlangen. Southern, ein mexikanischer
Bergbau-Konzern, betreibt in Moquegua eine Kupfermine. Gleichzeitig ist
er Betreiber der zweitgrößten Kupfermine der Welt, der Cuajone-Mine in
Peru. Dort haben die Arbeiter jetzt einen unbefristeten Streik für
höhere Löhne begonnen.
Vietnam: Bereits 330 Streiks in diesem Jahr
In den ersten sechs Monaten des Jahres 2008 gab es in Vietnam bereits
330 Streiks. Nach geltendem Recht waren sie alle illegal. Auch die
Änderungen des Arbeitsrechtes im vergangenen Jahr konnte die Zahl der
Streiks nicht senken. Gestreikt wird vor allem in den Betrieben der
ausländischen Konzerne. Es geht angesichts einer zweistelligen
Inflationsrate vor allem um höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen.
Tschechien: 1 Million streiken
Am 24.06.08 beteiligten sich bis zu 1 Million Menschen an den Protesten
gegen die geplanten "Sozialreformen" der Regierung, darunter auch die
Anhebung des Rentenalters auf 65 Jahre. Die Beschäftigten im
Gesundheitswesen streikten gegen die geplante Privatisierung der
Krankenhäuser. Auch die Arbeiter der Skoda-Werke beteiligten sich an
dem Streik.
Indien: Streik von Universitätsarbeitern
Schon Anfang des Monats
traten die nicht zum Lehrpersonal gehörenden Arbeiter der
Patna Universität in den Streik. Am Mittwoch schlossen sich ihnen ihre
Kollegen im gesamten indischen Bundesstaat Bihar mit einem
unbefristeten Streik an. Der gesamte Lehrbetrieb liegt lahm. Die
Streikenden fordern höhere Löhne und Zulagen.
5. Juli 2008 – Globaler Aktionstag gegen Starbucks
Der Kampf ums Öl

Über 90.000 LKW-Fahrer sind am 08.06.2008 in den Streik getreten gegen die drastisch gestiegenen Dieselpreise. Viele Fahrer sind selbständig oder arbeiten für kleine Speditionen, die in ihrer Existenz gefährdet sind. Die Fahrer wollen unbefristet streiken und mit Straßenblockaden ihren Forderungen nach staatlichen Beihilfen Nachdruck verleihen.

In Spanien blockierten auch heute (10.06.2008) zehntausende LKW-Fahrer die Grenzen nach Frankreich und die Autobahnen um Madrid. Zum Teil erhielten Tanklaster, die Tankstellen versorgen wollten, Geleitschutz durch die Polizei. Im Nordosten Spaniens hatten gestern bereits 40 Prozent der Tankstellen schließen müssen, weil ihnen das Benzin ausgegangen war. Auch in Portugal und Frankreich begannen Fahrer mit Straßenblockaden. In Liège (Belgien) gingen tausende von Gewerkschaftern gegen die steigenden Lebenshaltungskosten auf die Straße.
Frankreich: "Sarko - tes bateaux coulent"
"Sarkozy
- dein Schiff sinkt!" So zu lesen an der Mauer des
Fischereihafens in Port La Nouvelle. Die Fischer streiken seit Anfang
des Monats gegen die massive Erhöhung der Dieselpreise, die ihre
Existenz
gefährden, und haben aus Reifen, Reusen und Tauen eine Barrikade vor
dem Fischereihafen errichtet und angezündet. Teilweise wurde dadurch
auch die Zufahrt zum Ölhafen blockiert. Gemeinsam mit den ebenfalls
betroffenen südfranzösischen Weinbauern fordern sie die Senkung auf
0,40 Euro pro Liter. "Pecheurs marines en colère" - die Fischer im Zorn
haben sich zusammengeschlossen mit ihren Kollegen in anderen
französischen Fischereihäfen und italienischen, spanischen und
portugiesischen Fischern.
Spanien: Lkw-Fahrer-Streik legt Autowerke lahm
Der Streik der spanischen Lkw-Fahrer hat zu Stillständen und der Absage
von Produktionsschichten in zahlreichen europäischen Autowerken
geführt. Am Freitag wurden Schichten bei Opel Eisenach, BMW Leipzig,
Ford Köln und Saarlouis abgesagt. Betroffen war auch die Produktion von
Audi in Brüssel, VW im spanischen Pamplona und im portugiesischen
Setubal sowie von Peugeot-Citroen im französischen Mulhouse und
Socheaux. Der Verband der Deutschen Automobilindustrie (VDA) fordert
von der Bundesregierung, auf die spanische Regierung einzuwirken, um
die Straßenblockaden rasch zu beenden.
Japan: Fischer im Streik
Am 18.06.08 begannen Tausende von japanischen Fischern einen 48-stündigen
Streik gegen die zu hohen Spritpreise. Diese sind im vergangenen Jahr
um über 50 Prozent gestiegen. Die Fischer benötigen viel Sprit, weil
sie die Tintenfische mit Lampen anlocken.
Spanien: Guardia Civil gegen streikende Lkw-Fahrer
Die spanische Regierung Zapatero der sozialdemokratischen
Arbeiterpartei PSOE hat die berüchtigte Guardia Civil gegen den Streik
der Lkw-Fahrer eingesetzt. Diese wollten die Hauptstadt Madrid mit
ihren Fahrzeugen blockieren. In der nordspanischen Stadt Benvente
wurden 500 Lkw-Fahrer festgenommen.
Nepal: Verkehrsblockaden gegen Spritpreise
Am 20.06.08
haben Schüler in der nepalesischen Hauptstadt Kathmandu mit
Verkehrsblockaden gegen Preiserhöhungen für Sprit und Fahrkarten des
öffentlichen Nahverkehrs demonstriert. Der Verkehr kam zum erliegen.
Die Behörden hatten die Erhöhung der Ticketpreise um 36 Prozent
beschlossen. Die Spritpreise waren um 25 Prozent gestiegen.
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