Stellungnahme des Anarchistischen Vernetzungstreffens für Ostwestfalen-Lippe (A-Treffen OWL) zur Kampagne "umFAIRteilen"
1. Die Zielsetzung der Kampagne (höhere Steuern) trägt nichts dazu
bei, das grundlegende Problem unserer Gesellschaft zu überwinden:
Der Kapitalismus ist nicht der Patient, sondern die Krankheit! Die
geforderte “Umverteilung von oben nach unten” wäre lediglich ein
weiteres herumdoktern an den Symptomen dieser Krankheit.
2. An der Kampagne beteiligen sich mit den DGB-Gewerkschaften, der SPD und den Grünen auch Parteien und Organisationen, die maßgeblich an der
Verschärfung der sozialen Ungleichheit in den letzten Jahren, z.B, durch
die Hartz-Reformen, beteiligt waren. Die Annahme, dass diese
Gruppierungen plötzlich an einer Verringerung sozialer Ungleichheit
interessiert sind, kann nur als naiv betrachtet werden.
3. Das der Kampagne zugrundeliegende Politikverständnis ist ein aristokratisches, bei dem die Kampagne in der Rolle des Bittstellers auftritt, der untertänigst Bitten an den Staat formuliert. Das A-Treffen steht hingegen für basisdemokratische Selbstorganisierung von Unten sowie für Menschen, die Forderungen selbstbewusst formulieren und in direkter Aktion selbstbestimmt durchsetzen.
Aus diesen Gründen lehnt es das A-Treffen OWL ab, sich an der Kampagne zu beteiligen und rät auch anderen Gruppen von einer Beteiligung ab.
Bielefeld, den 22.09.2012
Artikelaktionen