kurz berichtet 0002
Nokia "ernennt" in Mexiko Gewerkschaftsführer
Nokia, größter Handyhersteller der Welt, hält sich nicht an seinen
eigenen Verhaltenskodex. In seiner mexikanischen Fabrik in Reynosa
wurden die Führer der Gewerkschaft von Nokia selbst ernannt und das
zugesicherte Prinzip der Gewerkschaftsfreiheit gebrochen. Das geht aus
einer Studie des Centro de Investigación Laboral y Asesoria (Cilas) und
des Solidaritätszentrums der finnischen Gewerkschaften hervor.
Iran: Frauenrechtlerin verurteilt
Die iranische Journalistin und Frauenrechtlerin Nasrin Afsali ist zu
einer Freiheitsstrafe von sechs Monaten sowie zehn Peitschenhieben
verurteilt worden. Ihr "Vergehen": Afsali hatte im März vergangenen
Jahres an einer Versammlung vor einem Revolutionstribunal teilgenommen,
vor dem andere Frauen angeklagt worden waren.
50% misstrauen "sozialer Marktwirtschaft"
Nach einer Umfrage des Leipziger Instituts für Marktforschung vom April
hat nur knapp jeder Zweite (48 Prozent) noch Vertrauen in die
angebliche "soziale Marktwirtschaft". Im Osten glaubt gar nur jeder
Dritte (33 Prozent) an diese staatsmonopolistische Lebenslüge. Nur 40
Prozent rechnen noch mit "sozialer Sicherheit", davon im Osten nur 30,
im Westen 43 Prozent. Im Osten baut nicht einmal mehr die Hälfte (44
Prozent) auf das Funktionieren der "Demokratie" in Deutschland, im
Westen sind es noch 64 Prozent.
Lidl will Personal mit Prämie beschwichtigen
Der wegen der Video-Überwachung seiner Angestellten unter Druck
geratene Lebensmittel-Discounter Lidl zahlt jetzt seinen Beschäftigten
eine Prämie: Vollzeitbeschäftigte sollen 300 Euro erhalten,
Teilzeitkräfte sollen anteilig belohnt werden. Video-Kameras sollten
zukünftig in Abstimmung mit den Mitarbeitern und zu deren Schutz
eingesetzt werden, erklärte der Lidl-Aufsichtsratsvorsitzende Gehrig.
BRD: Kinderarmut ist gestiegen
Die Zahl der Kinder unter 15 Jahren, die von Hartz IV leben müssen, ist
von 1,886 Millionen im Jahr 2006 auf 1,895 Millionen im Jahr 2007
angestiegen. In Berlin sind mit 37,3 Prozent mehr als ein Drittel der
Kinder arm. Dabei handelt es sich um eine Untergrenze für die
Kinderarmut, die in Wirklichkeit noch höher liegt.
BRD: Niedriglohn-Sektor stark ausgeweitet
Nach einer Untersuchung des Instituts für Arbeit und Qualifikation
(IAQ) ist der Anteil der Geringverdiener in der BRD innerhalb eines
Jahrzehnts von 15 auf 22 Prozent gestiegen. Damit liege Deutschland
2005 knapp über dem britischen Niveau. Schon heute arbeiten demnach 6,5
Millionen Beschäftigte in diesem Bereich. Drei Viertel der Betroffenen
haben eine Berufsausbildung oder einen Hochschul-abschluss, 68 Prozent
von ihnen sind Frauen, 46 Prozent Vollzeit-Beschäftigte.
EU-Subventionen ruinieren Bauern in "Dritter Welt"
Nach Angaben von Francisco Mari, Agrarexperte beim Evangelischen
Entwicklungsdienst, verkaufen südeuropäische Produzenten
Tomatenmark-Dosen in Ghana für 29 Cent. Hersteller in Ghana müssen 35
Cent verlangen, um davon leben zu können. Die EU unterstützt die
Tomatenproduktion mit 380 Mio. Euro und den Export in Länder außerhalb
der EU mit 15 Cent je Kilo.
Immer mehr Rentner müssen arbeiten
Wegen zu geringer Renten müssen immer mehr Menschen über 65 Jahre
zusätzlich einen bezahlten Job annehmen. Nach Zahlen des
Bundesarbeitsministeriums stieg in den letzten 5 Jahren die Zahl der
Mini-Jobber über 65 Jahren um 40 Prozent auf 702.141 an. Hinzu kommen
noch 114.931 Ältere, die einer sozialversichungspflichtigen Tätigkeit
nachgehen. Nicht erfasst in der Statistik sind Selbständige und alle
Rentner, die jünger als 65 Jahre sind.
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