Köln: Arbeiter*innen aus Belgien bei Ford in Köln von massivem Polizeiaufgebit bedroht
Ford-Arbeiter*innen aus dem belgischen Gent sind heute zu besuch beim Ford in Köln-Niehl. Das belgische Werk ist von massivem Stellenabbau und Schließung bedroht. Darum kamen heute fünf Busse aus Belgien um den Bossen in Deutschland zu zeigen das sie sich nicht kampflos den Entscheidungen der weißen Kragen beugen werden.
Wie die Presse berichtet, haben die Kolleg*innen ganz offensichtlich zu einer Sprache gegriffen die die Bosse verstehen. So ließen sich die Arbeiter*innen nicht davon abhalten "illegal" das Betriebsgelände zu betreten. Während der Anwesenheit der der Kolleg*innen scheinen auch einige Reifen in Flammen aufgegangen zu sein. Das in vielen Ländern typische benutzen von Feuerwerkskörpern irritiert die deutsche Polizei natürlich sehr. Es kam zu Ausschreitungen und es steht zu befürchten das die ausschreitende Polizei eine ganze Reihe Arbeier*innen verletzt hat.
Zur Zeit sind die Kolleg*innen eingekesselt, das die Staatsdiener die Personalien von rund 100 Arbeiter*innen zwecks späterer Strafverfolgung aufnemen möchten.
Das schreibt die FAU-Köln:
Mit Bussen aus Belgien angereiste Arbeiter/innen von FORD Genk haben
am 07.11.2012 bei der Europazentrale des US-Autokonzerns protestiert.
Anlass war die Werksschließung und die Kündigung von über 4000
Kolleg/innen, über die der Betriebsrat an diesem Tag verhandelte.
Etwa 250 belgische FORD-Arbeiter/innen wollten jedoch selbst ihre
Ablehnung der Firmenpläne vorbringen und hatten sich vor dem Werkstor in
Köln versammelt und die Zufahrt mit geparkten Fahrzeugen und brennenden
Autoreifen blockiert. Als der Werkschutz zum Löschen ausrückte, drangen
etwa 80 Arbeiter/innen auf das Gelände vor und warfen Feuerwerkskörper.
Mehrere Hundertschaften Polizei mit Hubschrauber wurden gerufen, um die Proteste zu stoppen. Nach stundenlanger Einkesselung und Personalienkontrolle wurden sechs Arbeiter/innen in Polizeigewahrsam gebracht. Da bis zum Abend nur eine Person wieder freigelassen wurde, gab es eine spontane Solidaritätsversammlung vor dem Präsidium in Kalk. Auf Drängen der Staatsanwaltschaft sollen Ermittlungsverfahren gegen die betroffenen Arbeiter/innen eingeleitet werden, berichtet die Lokalpresse.
Für den europäischen Generalstreikttag am 14.11. sind wohl gemeinsame Direkte Aktionen deutscher und belgischer FORD-Kolleg/innen geplant.
Allgemeines Syndikat Köln
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