Kassiererin streikt: Kaiser's kündigt, Ver.di verzichtet auf gewerkschaftliche macht
Das Komitee "Solidarität mit Emmely" ruft aus diesem Anlass zur
Kundgebung vor der Kaiser's-Filiale in Hohenschönhausen auf (Hauptstr. 9-10 am Do. 31.07.08 um 17:00 Uhr), um zur
besten Einkaufszeit die KundInnen über den Umgang von Kaiser's mit
Beschäftigten zu informieren.
Die Kundgebung wird unüberhörbar gegen Schikanen gegen Streikende
auftreten und eine Möglichkeit solidarischen Handelns aufzeigen.
"Wir werden dafür sorgen, dass Kaiser's mit der Kündigung nicht so
billig wegkommt" sagt Jörg Nowak vom Komitee "Solidarität mit Emmely".
"Wir wollen Kaiser's weh' tun und haben noch ein paar Ideen, die wir in
den nächsten Wochen umsetzen werden".
"Das deutsche Arbeitsrecht ermöglicht Arbeitgebern, Beschäftigten
aufgrund derart nichtiger Anlässe ohne vorherige Abmahnung die
Existenzgrundlage zu entziehen und bürdet im gleichen Zug den
Beschäftigten die Beweislast auf, weil für die Kündigung bereits ein
dringender Verdacht genügt - eine Einladung an alle Arbeitgeber,
unliebsame oder teure Beschäftigte loszuwerden" erläutert Gregor
Zattler vom Komitee "Solidarität mit Emmely".
"Die Kollegin ist offensichtlich aufgrund eines Streiks Repressionen
ausgesetzt. Für mich als Gewerkschafter ist es da ganz
selbstverständlich, mich solidarisch zu verhalten" meint Archibald
Kuhnke, Mitglied der IG Metall und im Solidaritätskomitee aktiv.
Mit der Bitte um Veröffentlichung, für das Komitee "Solidarität mit Emmely" Jörg Nowak, Gregor Zattler
Weitere Termine:
Veranstaltung "Die Arbeitgeber greifen an!" am 07.08. ab 19 Uhr in der
Mediengalerie, Dudenstr. 10 (U6, Platz der Luftbrücke). Mona Fries,
Betriebsrätin bei Schlecker, wird von Repressalien im Einzelhandel
berichten und Rechtsanwalt Dieter Hummel wird erörtern, wie das
Arbeitsrecht systematisch zu Repressionszwecken gebraucht wird. Gisela
Notz, Wissenschaftlerin, wird über Arbeitsbedingungen in Branchen, in
denen überwiegend Frauen arbeiten, sprechen. Anschließend offene
Diskussion zur Lage und den Handlungsmöglichkeiten.
Am 21.08. findet die Beweisaufnahme vor dem Arbeitsgericht statt.
Weitere Informationen: labournet.del
Anmerkung
Wir verbreiten den Aufruf gerne weiter. Es ist gut und wichtig, dass
die Kollegin in dieser Art Unterstützung erhält und es erinnert an die
Methoden wie wir von der FAU oft zur Solidarität anwenden.
Ein Punkt in der ganzen Geschichte muß aber ausdrücklich als negativ
bewertet werden, das ist die übliche Nichtunterstützung der Kollegin
durch "ihre" Gewerkschaft ver.di.
Die gewerkschaftliche Macht wird (wie bei Werkstadt Frankfurt und
hunderten anderer Fälle) nicht zum Schutz der Mitglieder eingesetzt.
Die werden - wenn überhaupt - mit einer Rechtsschutzsekretärin versorgt
und an die Arbeitsgerichte verwiesen.
Solche Gewerkschaften können wir uns ersparen.
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