Japan: Ereignisse unmittelbar vor dem G8-Gipfel
Der japanische Etat für die "Sicherheit" des Gipfels beträgt nach
Angaben von pl-indy über 300 Mrd. yen (283 millionen dollar), womit die
Summe von 113 Millionen EUR (186 Millionen Dollar), die von der
deutschen Regierung während des letztjährigen Gipfels in Heiligendamm,
zur Sicherung der Vertreter vor den Bewohnern ihrer eigenen Staaten
ausgegeben wurde, deutlich überschritten wurde.
Pl-indy
informiert über die genaue Lage des g8-Gipfels am see Toyako auf der
insel Hokkaido. Die japanischen Aktivisten / g8-Gegner nennen diese
Veranstaltungen eine "arbiträre Begegnung von Regierungen, die auf dem
globalen Finanzmarkt mit Hilfe der WTO dominieren". Sie kritisieren
außerdem den auf Entwicklungsländer ausgeübten Zwang, NAFTA-Verträge zu
akzeptieren im Austausch für sog. offizielle Entwicklungshilfen (ODA)
für den öffentlichen Sektor, die - in der Theorie - die ökonomische
Entwicklung dieser Länder stützen sollen.
Die Proteste gegen
den g8-Gipfel sind außerdem - laut pl-indy - damit verbunden, daß trotz
Engagements Japans bei der Bekämpfung der Weltarmut die Lebensqualität
in diesem Land sich in den letzten Jahren stark abgesenkt hätte -
Einschnitte werden bei der öffentlichen Sozialhilfe verzeichnet,
Arbeitsmöglichkeiten für die Allerärmsten verschlechterten sich, die
Agrarwirtschaft (eines der Lieblingsthemen der Diskussionen zur G8)
wird im offenen Widerspruch zur japanischen Tradition vorangetrieben,
einer Tradition, die den Respekt von individuellen Farmern/Bauern
beinhaltet. Gleichzeitig wird Japan durch die Vereinigten Staaten zu
neuen Rüstungsinvestitionen genötigt, obwohl die
Nachkriegs-Konstitution die Regierung verpflichtet, auf bewaffnete
Kräfte, die für Kriege nutzbar sind, zu verzichten.
Der
anti-g8-Gipfel begann am 30.6. mit der Eröffnung eines 2-tägigen,
internationalen anti-g8-Forums, auf dem diskutiert werden sollen u.a.
Fragen des Aufbaus einer wirkungsvollen Vernetzung des Widerstands
gegen die g8-Politik sowie die Möglichkeiten, Alternativen zu einem
System zu konstruieren, dessen unabdingbarer Bestandteil
Nahrungsknappheiten und Finanzkrisen sind sowie eine irreversible
Zestörung der natürlichen Umwelt. Themen der Diskussionen und Plena
betreffen u.a. (Un)Sicherheiten von Arbeitsverhältnissen,
Arbeitsrechte, öffentliche Güter, autonome Medien, Antikapitalismus,
Antimilitarismus und die Zukunft von globalen Organisationen. http://pl.indymedia.org/pl/2008/07/37257.shtml
http://www.gipfelsoli.org/Home/Hokkaido_2008/5286.html Freelance reporters detained prior to G-8 summit Source:
http://www.japantoday.com
Nach dem Aufstand des 17. Juni
Ließ der Sekretär des Schriftstellerverbands
In der Stalinallee Flugblätter verteilen
Auf denen zu lesen war, daß das Volk
Das Vertrauen der Regierung verscherzt habe
Und es nur durch verdoppelte Arbeit
zurückerobern könne. Wäre es da
Nicht doch einfacher, die Regierung
Löste das Volk auf und
Wählte ein anderes?
"Berthold Brecht"
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