Griechenland - Solidarität ist eine Waffe
Seit dem Mordanschlag auf die Syndikalistin und Schriftführerin der
PEKOP, Konstantina Kouneva, am 23.12.2008, unterstützt eine große
Solidaritätsbewegung in Griechenland und anderswo die kämpferische Frau
und ihr Syndikat. Jetzt gelang ein erster Durchbruch.
Am 25.02.09 besetzten die PEKOP, AnarchistInnen und solidarische
BasisgewerkschafterInnen erneut das Verwaltungsgebäude der in
öffentlicher Hand befindlichen ISAP (Athener Verkehrsbetriebe).
Konstantina hatte bis zum Mordanschlag die ISAP U-Bahnstationen und
Züge gereinigt.
Während der Besetzung wurde auf die anhaltende Verletzung der
Arbeitnehmerrechte durch das Reinigungsunternehmen OIKOMET
(Konstantinas Arbeitgeber), das als Generalunternehmer für die
Reinigung der U-Bahnen und U-Bahnstationen der ISAP zuständig ist,
angeprangert. Die BesetzerInnen forderten die Kündigung der Verträge
mit OIKOMET und den Abschluss neuer direkter Arbeitsverträge für die
momentan bei OIKOMET angestellten Reinigungskräfte. Nach längeren
Verhandlungen mit der Leitung der ISAP erklärte diese sich bereit:
1. Auf Grund der bekannt gewordenen Verletzung der Arbeitnehmerrechte
(Löhne, Versicherung, u.a.) durch die Firma OIKOMET (…) werden wir
sofort alle nötigen Schritte einleiten, um den bestehenden Vertrag
aufzulösen.
2. Auf der Versammlung des Verwaltungsrates wird das Thema einer
dauerhaften Anstellung von Reinigungspersonal eingebracht werden.
3. Es werden sofort - in enger Zusammenarbeit mit der PEKOP - neue
Richtlinien für die Neuausschreibung der Verträge erarbeitet (…), so
dass die vollständige Einhaltung aller versicherungs- und
arbeitsrechtlichen Grundlagen auf der Basis der garantierten
Arbeitnehmerrechte sichergestellt wird. (…)
Als einen „ersten Sieg“ bezeichnete die Vorsitzende der PEKOP, Vlasía
Papathanási, das Ergebnis. Schon seit mehr als drei Jahren kämpft die
PEKOP gegen die brutale Ausbeutung der Reinigungskräfte.
AktivistInnen der Solidaritätsbewegung weisen darauf hin, dass dies
auch „ein Sieg der mutigen und entschlossenen Konstantina Kouneva“ sei.
Jetzt gelte es, in der nächsten Zeit weiteren Druck auszuüben und
„OIKOMET und die anderen Sklaventreiber aus allen öffentlichen
Aufträgen“ zu drängen.
Momentan läuft eine verstärkte Kampagne an der Universität von
Thessaloniki, wo OIKOMET für 7 Millionen Euro im Jahr als
Generalunternehmer den Auftrag zur Reinigung der Universität innehat.
Die Kampagne fordert, OIKOMET auch diesen Auftrag zu entziehen.
Im Laufe des Januar wurden unter anderem die Büros von OIKOMET, Adecco
und manpower in Thessaloniki von solidarischen AktivistInnen in alle
Einzelteile zerlegt.
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