1. Mai in Costa Rica
Eine breite Koalition hat hier in Costa Rica zum traditionellen Marsch
zur Nationalversammlung aufgerufen. Neben den vielen Gewerkschaften
beteiligten sich Anhänger der "Bewegung zum Sozialismus", Mitglieder der Comites Patrioticos
und ein kleiner schwarzer Block am Protestzug. Erwähnenswert ist
außerdem die Anwesenheit von nicaraguanischen Einwanderern die heute
ein viertel der in Costa Rica zur Verfügung stehenden Arbeitskräfte
repräsentieren. Diese forderten von ihren costaricanischen Brüdern eine
"Solidarität ohne Grenzen" ("VIVA La Solidaridad Sin Fronteras!") und
von der Elite in Costa Rica die gerechte Verteilung des Reichtums der
ja von eben diesen Arbeiter erzeugt wird.
Der Demonstrationszug
setzte sich mit einer guten Stunde Verzögerung gegen 11 Uhr in
Bewegung. Zahlreichne Organisationen forderten gerechte Löhne,
Agrarreform und das Einfrieren der Preise für Grundnahrungsmittel.
Überall waren wieder Fahnen und T-shirts gegen das Freihandelsabkommen (TLC) zu sehen. Unterschriften gegen die Patentierung von Saatgut wurden gesammelt.
Der schwarze Block beschädigte direkt vor der Nationalversammlung Wagen von Radio America und TeleTica
als Reaktion auf die Lügen und Fehlinformationen die in den Medien
Costa Rica´s täglich kursieren. Die Anarchisten skandierten "Militar o
Policia la misma porqueria" (Militär oder Polizei - die selbe
Schweinerei) in Anspielung darauf das sich Costa Rica nach außen hin
als friedfertiges Land präsentiert in dem kein Militär existiert.
Die
Polizei verhielt sich sehr de-eskalierend. Lies den schwarzen Block
weitestgehend in Ruhe und schritt nur bei den offensichtlichen
Sachbeschädigungen ein. Obwohl Farb- und Rauchbomben sowie Steine
flogen kam es zu keinerlei Ausschreitungen zwischen Demonstranten und
Polizei. Eine Bannmeile existiert in Costa Rica übrigens nicht. Die
Demonstranten durften direkt vor die Nationalversammlung ziehen und
waren nur durch ein Absperrgitter vom Gebäude getrennt.
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