Syndikal 2011
Während der Kalender ausgeliefert wird, tönen aus Radio und TV die Triumphmeldungen von der Produktionsfront. Die Wirtschaft boomt, jubelt die Presse. Besonders einfältige Gemüter in den Redaktionen der Gülle-TV-Stationen spekulieren sogar schon wieder über »Vollbeschäftigung«. Hauptsache gute Stimmung machen, damit die Werbekunden wieder zuversichtlich buchen!
Ein ideologisch ungetrübter Blick auf die Realität fördert
hingegen völlig anderes zu Tage. Für den Herbst steht das bislang
größte Streichkonzert zur Rettung des real existierenden Kapitalismus
an. Und die Bundesanstalt für Arbeit musste gerade zugeben, dass
mittlerweile jede dritte bei ihr geführte offene Stelle ein Job beim
Sklavenhändler ist. Grund genug, im Kalender einen ausführlichen Blick
auf die Kampagne leiharbeit-abschaffen.de zu werfen.
Die Bundeswehr versucht derweil, den Krisengewinner zu geben und
Kanonenfutter mit der Aussicht auf Ausbildungsplätze zu ködern. Die
KalendermacherInnen hingegen finden, dass »Bundeswehr kein Beruf« ist.
Vor 90 Jahren war eine bewegte und wichtige Zeit, in der viele Würfel
gefallen sind. Für den SyndiKal 2011 Anlass, den LeserInnen den
Matrosenaufstand von Kronstadt und die brutale Niederschlagung der
Streikbewegung in Patagonien in Erinnerung zu rufen.
Streiks gibt es immer noch, manchmal sogar in der angeblich so ruhigen
Schweiz. Rainer Thomann berichtet von dort über den Arbeitskampf bei
Karton Deisswil.
Vor wenigen Wochen wurde höchstrichterlich die sogenannte
»Tarifeinheit« kassiert, die seit Jahrzehnten den DGB-Gewerkschaften
ein Quasi-Monopol und den Bossen weitgehende Ruhe in den Betrieben
garantiert. Das Urteil war noch nicht ausgesprochen, als schon Bosse,
DGB, Linkspartei und SPD unisono und lauthals nach der gesetzlichen
Verankerung eines neuen Tarifmonopols schrien.
Im Beitrag »Organizing – Fluch oder Segen« wird der Frage nachgegangen,
was Organizing eigentlich bedeutet und wie es bei einigen
DGB-Gewerkschaften zum Einsatz kommt.
Mit Gerd Arntz stellen wir euch einen Künstler vor, für den Kunst und Klassenkampf keine Widersprüche waren.
Die eine oder andere heilige Kuh wird bei der Vorstellung des demnächst
in deutscher Sprache erscheinenden Buches »Workers against work«
geschlachtet.
Und auch die Frage nach einer emanzipatorischen Kritik an
antimuslimischem Rassismus und Islamismus sorgt hoffentlich für
Diskussionen. Und auch sonst gibt es im SyndiKal wieder vieles zu
entdecken.
Und natürlich wie im letzten Jahr auch schon einen kleinen Gimmick.
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