Gewerkschaftsfreiheit verteidigen! Demo am 20. Februar - ... und weitere Aktionen während der Berlinale-Zeit
Faktisches Gewerkschaftsverbot in Deutschland
Zwar gibt es nun einen ver.di-Haustarif, doch der befindet sich auf Dumpinglohniveau, und die kämpferischen Beschäftigten werden kaum
etwas davon haben. Stattdessen klagt die Geschäftsleitung, mit massiven
öffentlichen Subventionen im Rücken, weiter eifrig gegen die FAU
Berlin, der Interessenvertretung eines großen Teils der Beschäftigten.
Wurde sie als Gewerkschaft schon de facto verboten, versucht man nun,
diese gar zu kriminalisieren. Sekretäre der FAU Berlin sind momentan
akut von Haft bedroht,
nur weil sie es angeblich wagen, das Wort „Gewerkschaft“ – und sei es
nur sinngemäß – in den Mund zu nehmen. Ein einmaliger Skandal in der
Geschichte der BRD.
Dieses De-facto-Verbot verstößt gegen das Grundrecht auf Koalitionsfreiheit und internationale Konventionen, etwa der ILO.
Die akute Bedrohung einer Arbeitnehmerorganisation mit Haftstrafen
verleiht dem zusätzlich eine menschenrechtlich bedenkliche Dimension.
Dahinter steckt anscheinend der Versuch, die FAU Berlin mundtot und
organisatorisch handlungsunfähig zu machen.
Diese Entwicklung, die vom Kino Babylon Mitte aktiv vorangetrieben
wird, ist ein internationaler Skandal, der nicht einfach ignoriert
werden kann. In den Tagen während der Berlinale werden wir deshalb
verstärkt auf das Problem aufmerksam machen. Zusammen mit zahlreichen
UnterstützerInnen werden wir insbesondere am 20. Februar für die
Gewerkschaftsfreiheit in Deutschland eintreten.
Berlinale und Babylon
Von dem Glanz und Glamour der Berlinale haben die Babylon-Beschäftigten
nicht viel. Konnten sie in den Jahren davor zumindest etwas Geld
verdienen, werden die Servicekräfte dieses Jahr sogar gänzlich vor die
Tür gesetzt. Das Kino wird während der Festspiele mit speziellen
Berlinale-Arbeitskräften betrieben. Aus Sorge vor Unbequemlichkeiten?
Wir finden es unerträglich, dass ein international renommiertes
Hochglanz-Festival von einem Veranstaltungsort Gebrauch macht, in dem
die Beschäftigten derart behandelt werden und wo die Rechte zur
Organisierung ihrer Interessen mit übelsten Machenschaften untergraben
werden.
Auch die Berlinale werden wir deshalb eindringlich auf ihre soziale Verantwortung hinweisen.
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