Vorausgesetzt allerdings, der Vertrag behält seine Gültigkeit, falls sich Verdi-Verhandlungsführer Andreas Köhn allzu leichtfertig hat täuschen lassen was Struktur und finanzielle Verhältnisse des Babylon angeht. Im Vordergrund des Verdi-Abschlusses lag offenbar eher das beiderseitige Interesse von Geschäftsführung und Verdi die FAU Berlin auszustechen, denn die Vertretung der Interessen der Beschäftigten.
Nun stellt sich die Frage, ob der Berliner Senat sich die Geschäftspraktiken der Babylon-Betreiber weiter gefallen lassen kann. Sollte der Senats-Zuschuss von 350.000 Euro (davon 30.000 Euro explizit für die neuen tariflichen Mehrausgaben) gekürzt werden, verliert der Tarifvertrag seine Gültigkeit.
Aber auch wesentlich schwerwiegendere Konsequenzen könnten aufs Babylon zukommen: Noch am Mittwoch hatte Geschäftsführer Timothy Grossmann auf der Betriebsversammlung berichtet, die Gründung der Neue Babylon GmbH sei zwingend nötig gewesen, um die Vergabekriterien für Förderung und Babylon zu erfüllen. K&K hätte das Kino nicht betreiben dürfen. Sollte der Betrieb des Babylon durch die jetzt erst festgestellte gemeinsame Gesellschaft nicht den Vergabekriterien entsprechen, steht für Hackel und Grossman deutlich mehr auf dem Spiel als die doppelten Einkünfte für jeweils zwei Geschäftsführerposten.
Der Betriebsrat des Babylon hat angekündigt, auch weiterhin die Ausgliederung von ArbeitnehmerInnenn und die Untergrabung der Mitbestimmungsrechte des Betriebsrats zu verhindern.
Betriebsrat Babylon Mitte